Der Angeklagte junge Mann bei seiner Anhörung in Palma | Juan P. Martínez

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Ein 30-jähriger Mann ist auf Mallorca wegen Graffiti-Schmierereien am Bahnhof des historischen Sóller-Zugs zu einer Geldstrafe von fast 10.000 Euro verurteilt worden. Er war 2023 mit noch farbverschmierten Händen und Sprühdosen in unmittelbarer Nähe des frisch aufgesprühten "Bildes" erwischt worden. Der Mann bestritt die Anschuldigungen damals und behauptete, der Sprayer sei eine andere Person gewesen.

Seine Erklärung: "Ich verließ gerade das Haus eines Freundes, als ich einen Mann dabei erwischte, wie er die Wand am Bahnhof mit Sprühdosen beschmierte. Als ich ihn anschrie und zur Rede stellen wollte, ist er schnell weggelaufen". Zur Frage, warum er sich dann zwischen zwei Fahrzeugen versteckte, antwortete der Mann, dass er dringend auf Toilette musste und seine Notdurft zwischen den Autos unbeobachtet verrichten wollte.

Anschließend konnte jedoch ein anderes Graffiti des jungen Mannes analysiert werden, bei dessen Erstellung er auf frischer Tat ertappt wurde. Ein Experte der Polizei für solche Angelegenheiten äußerte, dass der Stil der beiden "Malerein" viele Ähnlichkeiten aufweise und eindeutig von der gleichen Person erstellt wurde.

Bei dem darauffolgenden Gerichtsverfahren wurde der Mann wegen eines "Verbrechens gegen das historische Erbe" angeklagt. Sein Graffiti "schmückt" nämlich einen Gebäudekomplex, der als Kulturgut eingestuft wurde. Jetzt muss der Verurteilte eine Geldstrafe von 1.680 Euro zahlen und den Betreibern des Bahnhofes "Ferrocarrils de Sóller" mit 7.680 Euro entschädigen.