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In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben die Balearen einen der größten demografischen Umbrüche ihrer Geschichte erfahren. Allein zwischen 2000 und 2010 zogen mehr als 200.000 Menschen aus dem Ausland auf die Inseln. Zwar schwächte sich die Einwanderungswelle mit der Wirtschaftskrise ab, doch der Aufschwung brachte einen neuen Zustrom von Neuzuwanderern mit sich. Fazit: In den vergangenen 20 Jahren stieg die Zahl der Einwohner auf den Inseln um mehr als 300.000, aktuell leben auf den Balearen über 1,2 Millionen Menschen.

Mallorca, die größte der Baleareninseln, hat diesen Wandel besonders intensiv erlebt. Aber die drastischsten Auswirkungen bekamen Ibiza und Formentera zu spüren. Auf Formentera, der kleinsten Insel, war die Bevölkerungsentwicklung geradezu explosiv. Zählte die Insel im Jahr 2000 noch 6332 Einwohner, so sind es heute 11.530 – ein Anstieg von satten 82 Prozent. Ibiza verzeichnete einen Zuwachs von 61 Prozent und wuchs von knapp 100.000 Einwohnern auf 161.823 (Daten: Statistikamt). Auf Menorca fiel der Anstieg mit 28 Prozent am geringsten aus, sodass die Einwohnerzahl dort bei 100.000 liegt.

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Die meisten Neuzuwanderer sind Ausländer

Die Daten des INE (Instituto Nacional de Estadística) zeigen einen klaren Trend: Die meisten Neuzuwanderer auf den Balearen sind Ausländer. Von den 320.000 neuen Einwohnern haben 201.000 – also fast 70 Prozent – eine ausländische Staatsbürgerschaft. Während die Gesamtbevölkerung der Inseln um 37 Prozent gewachsen ist, stieg die Zahl der ausländischen Einwohner in den letzten 20 Jahren um 144 Prozent.. Dies stellt den größten sozialen Wandel dar, den die Balearen in diesem Jahrhundert erlebt haben. Denn im Jahr 2004 lag der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung der Balearen bei 15 Prozent, heute beträgt er 27,6 Prozent und Tendenz steigend.

Veränderung der Nationalitäten

Auch bei den Nationalitäten der auf den Inseln lebenden Ausländer hat sich das Bild in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Ende des letzten Jahrhunderts waren Deutsche und Briten die größten Gruppen. Diese beiden Nationalitäten stellen zwar immer noch einen großen Teil der Einwanderer dar, die größte Gruppe bilden allerdings mittlerweile Marokkaner.