Auch in diesem Jahr wird es auf der ITB in Berlin – genau wie zuletzt 2019 – wieder einen eigenen Balearen-Stand geben. Die seinerzeitige Präsenz vor vier Jahren in Halle 2.1 zog viele Besucher alleine wegen seiner Optik an. | Archiv Mallorca Magazin

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Wenn sich am kommenden Dienstag wieder einmal die Tore der Messe Berlin für die Tourismusbranche öffnen, wird vieles so sein wie früher – aber nicht alles. Zwar findet die ITB nach der Corona-Pandemie wieder im Präsenzformat statt, allerdings präsentiert sich die Internationale Tourismusbörse in diesem Jahr als reine Fach- und nicht als Besuchermesse.

Mit dabei sind allerdings wieder zahlreiche Vertreter der Balearen, insbesondere des Inselrats und des Govern – darunter Ministerpräsidentin Francina Armengol, Inselratschefin Catalina Cladera, Tourismusminister Iago Negueruela und Tourismus- und Sportdezernent Andreu Serra. Sie werden unter anderem am Balearen-Stand mit den führenden Köpfen der globalen Reiseindustrie, vor allem der Reiseveranstalter und der Fluggesellschaften, zusammenkommen und vor dem Hintergrund des diesjährigen Mottos der ITB – „Wandel” – intensiv über die anstehende Sommersaison diskutieren.

Hier auf der Fitur in Madrid, diese Woche auch in Berlin: Vertreter der Balearen-Regierungund des Hotelverbands von Mallorca.
Hier auf der Fitur in Madrid, diese Woche auch in Berlin: Vertreter der Balearen-Regierungund des Hotelverbands von Mallorca, unter anderem Regierungschefin Armengol (M.), Tourismusminister Negueruela (2. v.l.) und Hoteliersvertreter. Foto: Verband Fehm

Wandel, das könnte auch das Stichwort der tourismuspolitischen Agenda auf den Balearen sein. Denn einen solchen versuchen Inselrat und Govern seit Jahren herbeizuführen. Weg vom Massen- und hin zu mehr Qualitätstourismus – das Ganze im Rahmen einer entzerrten Saison – März bis November statt April bis Oktober – und nachhaltig bitte (lesen Sie hierzu auch "Der Wandel ist in vollem Gange: All das tut sich auf Mallorca in Sachen Nachhaltigkeit").

In Teilen gelingt dies bereits. Viele Insel-Hotels öffnen mittlerweile schon im März und schließen erst Ende November. Im April dieses Jahres rechnen Experten bereits mit 60 bis 80 Prozent geöffneten Herbergen auf Mallorca.

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„Die Häuser reagieren damit auf die bereits jetzt hohe Nachfrage auf Seiten der Reiseveranstalter”, heißt es vonseiten des Inselrats. Schon jetzt steht also fest: Mallorca wird auch in diesem Jahr wieder eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen sein.
„Das Buchungsaufkommen ist im Augenblick sehr hoch. Es besteht nach den coronabedingten Reisebeschränkungen der vergangenen Jahre noch ein großer Nachholbedarf”, so ein Sprecher von Alltours. Ebenfalls zu beobachten sei eine große Nachfrage nach Preisverlässlichkeit und Planungssicherheit – damit verbunden sei eine Steigerung der Buchungszahlen im All-Inclusive-Segment zu beobachten. Unter anderem DER Touristik sieht hier einen klaren Trend beim Buchungsverhalten, so Vertreter des Veranstalters.

Ebenfalls zu beobachten: Die Unternehmen überbieten sich regelrecht bei der Besetzung des Themas Nachhaltigkeit. So meldete Alltours erst diese Woche, dass sämtliche zu der Unternehmensgruppe gehörenden Allsun Hotels mit der Nachhaltigkeitszertifizierung Ecostars ausgezeichnet worden seien. Diese misst, wie umweltverträglich und verantwortungsvoll ein Hotel wirtschaftet. Bewertet werden unter anderem der Energie- und Wasserverbrauch der Hotels, ihre CO2-Emissionen und die Nutzung erneuerbarer Energien. Erst vor wenigen Woche war das Universal Hotel Aquamarin in Sant Elm im Rahmen der Verleihung des jährlichen Re Think Hotel Awards in Madrid für sein Nachhaltigkeitskonzept während der Komplettrenovierung ausgezeichnet worden.

Auch in diesem Jahr wird es auf der ITB in Berlin – genau wie zuletzt 2019 – wieder einen eigenen Balearen-Stand geben.
Der Messestand der Balearen im Jahre 2019 auf der ITB. Foto: Archiv Mallorca Magazin

Auch Tui verkündete jüngst, mit der eigenen Nachhaltigkeitsagenda „People, Planet, Progress” verbindliche Reduktionsziele bis 2030 für seine Fluggesellschaften, Hotels und das Kreuzfahrt-Geschäft festzuschreiben. Ebenso Barceló Hotels: Am Dienstag teilte das Unternehmen mit, dass fünf seiner Häuser (Conil, Teneriffa, Granada, Menorca und Fuerteventura) in besonderem Maße energieeffizient und nachhaltig seien und man die Anstrengungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft mit dem Wasser als zentralem Element nach und nach auf weitere Hotels ausweiten wolle.

Aber nicht nur am Boden, auch in der Luft tobt bereits der Kampf um die Urlauber. Lufthansa-Tochter Eurowings fliegt diesen Sommer erstmals mit dem A321 (interner Name „Mallorca-Airbus”), dem größten Jet der A320-Familie, auf die Insel. Billigflieger Ryanair stockt Verbindungen, insbesondere von kleineren Regional-Flughäfen, deutlich auf. Und: Mit der neuen Condor-Schwester Marabu taucht gleich ein ganz neuer „Vogel” am Himmel auf. Die neue Fluggesellschaft verbindet im Sommer Palma bis zu zweimal täglich mit München und Hamburg.

Einziger Wermutstropfen für die Verbraucher: Sowohl bei den Hotels als auch bei den Flügen rechnen Experten in diesem Sommer mit steigenden Preisen. Dem regen Buchungsverhalten scheint dies aber noch keinen Abbruch zu tun. Die Stimmung bei der ITB, die die Balearen-Delegation bereits am Montagabend mit einem „kulinarischen Fest voller Insel-Spezialitäten” für geladene Gäste auf einem Berliner Rooftop einläutet, dürfte also ausgelassen sein.