Für soziale Nachhaltigkeit, sprich bessere Bedingungen der Hotelbeschäftigten, sprechen sich fast 70 Prozent der Deutschen aus. | J. Gilabert

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Eine positive Einstellung zu Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen kann inzwischen bei rund zwei Drittel der Bevölkerung konstatiert werden: 68 Prozent der Bevölkerung finden ökologische oder soziale Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen wichtig, wobei die Zustimmungswerte für soziale Aspekte noch vor den Umweltaspekten liegen. Insgesamt ist die positive Einstellung in den letzten Jahren im Trend gewachsen.

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Auf Basis der Daten zur Reiseanalyse 2019 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) wurden im Auftrag des BMUV erstmals auch nachfragebasierte Indikatoren für nachhaltige Urlaubsreisen erarbeitet. Dabei zeigt sich: Die Lücke zwischen nachhaltiger Einstellung und nachhaltigem Verhalten auf Urlaubsreisen ist weiterhin sehr groß. Auch bei der CO2-Kompensation gibt es noch viel Luft nach oben: 2018/19 wurden nur zwei bis drei Prozent der Urlaubsreisen kompensiert, 2021 rund neun Prozent. Um die Entwicklung der bisherigen Ergebnisse zu überprüfen, lässt das BMUV die Indikatoren über drei Jahre im Rahmen der Reiseanalyse (2022-2024) erheben.

Darüber hinaus belegten bereits die Ergebnisse einer vorherigen Reiseanalyse, die ebenfalls im Auftrag des BMUV durchgeführt wurde, dass Naturerlebnisse für mehr als die Hälfte aller Deutschen ein besonders wichtiges Reisemotiv sind. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Freizeit- und Reiseverhalten hat sich dieser Trend noch verstärkt.
Es herrscht bei den Deutschen also ein Interesse an achtsamem Reisen, insbesondere bei Naturunternehmungen oder beim Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. Die Realisierung hinkt jedoch den Wünschen hinterher. Daher stellt sich weiterhin die Frage, wie nachhaltige Tourismuskonzepte attraktiver und ansprechender gestaltet werden können.