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Erst ein Informatikfehler im Gepäcksystem, dann ein Stromausfall: Bei Passagieren und Airlines läuten die Alarmglocken. Was ist los in Son Sant Joan? Hat der Flughafen ernsthafte Probleme?

Diese beiden Zwischenfälle lassen wenig Rückschlüsse zu, auch wenn sich das in manchen Kommentaren bereits anders liest. Tatsache ist: Der Flughafen von Palma funktioniert in aller Regel wie am Schnürchen, und das bei jährlich 22,8 Millionen Passagieren und 170.000 Flugbewegungen (2013)!

Der weitgehend reibungslose Ablauf ist umso erstaunlicher, als sich das Verkehrsaufkommen höchst ungleich über das Jahr verteilt. An manchen Wintertagen verlieren sich nur ein paar Menschen auf den langen Gängen, und an Sommertagen werden hier mal eben 140.000 Passagiere abgefertigt. In der Nebensaison spielt Son Sant Joan Provinzflughafen, während er im Hochsommer in die erste Liga der europäischen Airports aufsteigt. Das zu meistern, ist eine reife Leistung von vielen hochprofessionellen Mitarbeitern.

Natürlich gibt es trotz alledem Verbesserungsbedarf. Bei der Gepäckausgabe, beim Transport von Haustieren, bei den sanitären Anlagen, etc., etc. – der rentable Ferienflughafen Palma darf gerne besser werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Frage, wie sich die geplante Teilprivatisierung des Airports auswirken wird. Wird kaputtgespart oder besser gewirtschaftet und mehr Service geliefert? Wir werden es sehen und uns zu Wort melden.

Der größte Störfaktor am Flughafen waren in der Vergangenheit die Streiks, ganz gleich, ob es sich um französische Fluglotsen oder mallorquinische Busfahrer handelte. Wer in PMI nur ein wenig Sand ins Getriebe streut, kann einen verhältnismäßig großen Schaden anrichten und hat damit eine mächtige Verhandlungsposition. Nicht immer wird mit dieser Macht verantwortungsvoll umgegangen.

Jetzt wird wieder gedroht. Ein Ausstand der Gepäckmitarbeiter im August könnte eine Million Passagiere betreffen. Bewahrt uns vor diesem Wahnsinn!

Autor: Bernd Jogalla