TW
0

Ein treuer Gast sagt Goodbye: Michael Douglas vollzieht mit dem Verkauf von S’Estaca einen Bruch mit Mallorca, der sich schon lange abgezeichnet hatte. Immer seltener weilte der Schauspieler auf der Insel, die er einst über seine Ex-Frau Diandra kennengelernt hatte. Letzteres ist wohl eine ausreichende Begründung dafür, warum er für S’Estaca keine Verwendung mehr hat. Seine Lebensumstände haben sich einfach geändert.

Ist Douglas‘ Abschied jetzt ein Verlust für Mallorca? Sagen wir mal so: Es ist schade. Douglas ist nun mal einer der wenigen Weltstars, die die Fahnen Mallorcas hochgehalten haben. Natürlich war das eine gute Werbung.

Andererseits haben die „Promis“ heute nicht mehr die Bedeutung für den Tourismus, den sie einmal hatten. Als Mallorca noch den Beinamen „Putzfraueninsel“ trug, war es für viele Otto-Normal-Urlauber sicherlich überraschend zu hören, welche Stars sich hier tummelten. Und eine Bestätigung: „Der kann sich jedes Ziel der Welt leisten – und wählt genauso wie ich Mallorca.“ Solche Stimulanzien brauchen die Gäste von heute nicht mehr, sie kennen die Insel.

Mallorca mag ein wenig Glamour verloren haben, nicht aber seine Anziehungskraft auf Prominente. Beeindruckend etwa die Liste von deutschen Wirtschaftskapitänen, die hier einen Zweitwohnsitz pflegen. Verständlicherweise suchen sie nicht das Rampenlicht, sondern die Ruhe Mallorca. Nicht wenige von ihnen bringen Mallorca auf andere, nachhaltige Weise voran, indem sie hier unternehmerisch tätig werden. Klaus-Michael Kühne (Kühne + Nagel), Erwin Müller (Drogerien), Gerhard Weber (Gerry Weber), Michael Popp (Bionorica) sind Beispiele dafür. Auch das Schaffen von Peter Maffay ist beeindruckender als eine Foto-Session auf dem roten Teppich.

Wenn von Abschieden auf Raten die Rede ist, müssen wir noch ein Wort über die Königsfamilie verlieren. Die jüngsten Auftritte von Felipe und Letizia wirkten allzu gekünstelt. Mallorca wird für die Royals nie wieder das sein, was es unter König Juan Carlos einmal war. Auch diesen Verlust wird Mallorca überstehen. Werbung hat ohnehin nur Erfolg, wenn sie authentisch rüberkommt.