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Palmas Airport ist das Tor zur Insel und auch ihr wichtigster Wirtschaftsmotor. Wenn er stottert, läuft es mit der Konjunktur schlecht. Denn verlassen nicht genügend Passagiere, sprich Urlauber, den Flughafen, fehlen Jobs und Löhne auf Mallorca.

Von daher sind die Prognosen zum Flugplanwechsel ein Konjunkturbarometer, das anzeigt, wie die Tourismuswirtschaft laufen wird.

Die jüngsten Daten, die von der staatlichen Flughafen-Betreibergesellschaft Aena verkündet wurden, lassen bereits jetzt mit neuen Besucherrekorden rechnen. Wurden 2015 noch 23,7 und 2016 bereits 26,2 Millionen landende und startende Fluggäste registriert, so könnten es dieses Jahr allein von April bis Oktober 28,8 Millionen Passagiere sein. Genau so viele Flugsitze haben die Airlines im Sommerprogramm eingeplant. Wenn sie also alle Tickets verkaufen, könnte es auf der Insel noch voller werden als im Sommer 2016.

Nicht alle politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessengruppen sehen das positiv. Denn mehr Urlauber bedeuten auch mehr Gedränge an den Stränden und in der Altstadt, in den Läden und Lokalen. Auch der Verbrauch an Ressourcen wird dadurch weiter steigen.

Doch das ist nur ein Aspekt. Was auf der Insel zunehmend für Verärgerung sorgt, ist, dass die lokalen Behörden am Management des Airports keinerlei Mitsprache haben. Ob die Infrastruktur zu erweitern ist oder nicht, das wird im Aena-Vorstand in Madrid entschieden.

Schon lange fordern die balearischen Behörden und Unternehmerverbände eine gewisse Mitverwaltung in Airport-Belangen, „Cogestión“ genannt. Und es gibt politische Linksgruppen, die eine weitere – etwa bauliche – Kapazitätserhöhung des Flughafens strikt ablehnen. Das Tor zur Insel solle nicht weiter aufgestemmt werden. Vielmehr gelte es, die Nutzung des Airports zu stabilisieren.

Es ist nicht richtig, die Balearen vom Management auszuschließen. Andererseits ist eine sterile Obergrenze im Airport ebenfalls kaum hilfreich. Denn heute fliegt man viel öfter pro Jahr nach Mallorca, als dies früher der Fall war. Es gilt also mehr denn je, die Besucherströme besser zu verteilen.