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In der Redaktion liegt die Kaffeekapsel immer griffbereit. Er schmeckt halt am besser aus der Aluminiumkapsel. Dass der Hersteller sich um das Recycling kümmert, beruhigt einen etwas, aber auch dafür muss Energie aufgewendet werden und für jede neue Kapsel kommt auch wieder frisches Aluminium zum Einsatz. Besser wäre es eindeutig, nur Kaffee in der Kanne zu machen, aber da siegt die Bequemlichkeit... Dann die kleinen Wasserflaschen aus Plastik: Schnell mal im Supermarkt gekauft, dann ausgetrunken und irgendwo in die Tonne geschmissen, vielleicht auch irgendwo vergessen. Ach ja, das Feuchttuch für den schnellen Autoglanz, viel praktischer als ein Schwamm und ein Eimer mit Wasser und Spülmittel und immer griffbereit. Danach fliegt es in den Müll, von dort vielleicht vom Winde verweht auf die Straße und irgendwann ins Meer. Dort treffen wir es beim nächsten Bad im Sommer wieder, neben der Plastikflasche und dem Kaffeepad. Igitt! Und trotzdem: man kauft diese Dinge, weil es sie gibt und weil sie praktisch sind. Auch wenn man weiß, dass sie die Umwelt verdrecken und das Leben im Meer zunichte machen. Wenn die Politik Umweltschutz betreiben will, ist es der richtige Schritt, dafür zu sorgen, dass es Dinge wie Plastikbesteck, Feuchttücher oder Plastikflaschen schlichtweg nicht mehr zu kaufen gibt, wie im Entwurf zum neuen Abfallgesetz der Balearen ausgeführt. Natürlich darf man die Produkte nicht direkt verbieten, aber man kann ausloten, welche Rahmenbedingungen und Anreize dabei helfen, die Produktion von noch mehr Müll einzuschränken. Der Vorstoß der Balearen-Regierung, die Hersteller in die Pflicht zu nehmen, ist richtig. Dann folgt auch der bequeme Konsument, es ist alles eine Frage der Gewohnheit. Der Verbraucher muss zu seinem Glück gezwungen werden - eine saubere Umwelt will er ja auch. Bleibt zu hoffen, dass nicht aus Brüssel Bedenken kommen, die das Gesetz im Keim ersticken - es wäre nicht das erste Mal. Autor: Thomas Zapp