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Kaum etwas sehnen die Menschen auf Mallorca dieser Tage mehr herbei, als das Ende des Alarmzustandes. Und aller Voraussicht nach werden wir Ende April oder spätestens Anfang Mai tatsächlich das Haus wieder verlassen können. Ein Spaziergang am Meer, joggen im Park, all diese einst so selbstverständlichen Dinge werden vielleicht bald wieder möglich sein – dann, wenn sich der Abwärtstrend der Infektionskurve fortsetzt. Vorbei ist Corona dann aber noch lange nicht. Im Gegenteil. Für viele geht der Kampf erst richtig los.Werde ich meinen Job behalten? Wird mein Unternehmen überleben? Wie sieht der Arbeitsmarkt aus?

Fast schon wie ein Luxusproblem klingt dagegen die Frage: „Werde ich diesen Sommer in Urlaub fahren können?” Und doch ist sie gerade für Mallorca von besonderer Bedeutung. Denn wie kaum eine andere Region in Europa leben die Balearen in besonderem Maße vom Tourismus – man könnte fast „ausschließlich” sagen. Deshalb hängt auch die Zukunft Mallorcas in besonderem Maße vom Verhalten Dritter, nämlich der Urlauber, ab. Und wie dieses in naher Zukunft aussehen wird, steht leider in den Sternen.

Wann werden die Reisebeschränkungen aufgehoben? Welche Airlines werden diese Krise überstehen? Germanwings ist schon am Ende, selbst die Lufthansa, eine der stärksten Fluggesellschaften der Welt, streicht die Flotte zusammen. Was ist mit Easyjet und Ryanair? Und überhaupt – wie werden sich die Preise entwickeln? Wie stark sind die Hotels gebeutelt?

Was vor uns liegt, ist vor allem eine große Ungewissheit. Eine Ungewissheit, die Angst macht. Was bleibt, ist die Hoffnung. Darauf, dass wir und unsere Liebsten gesund bleiben (oder werden), dass uns eine schwere Wirtschaftskrise erspart bleibt, dass das Leben, wie wir es kannten, bald wieder zurückkommt, dass wir alle gemeinsam und in Frieden diese „dunkle Stunde” überstehen. Und so geistern selbst den Atheisten unter uns in diesen Tagen mehr denn je zwei biblische Begriffe durch den Kopf. Erlösung und Auferstehung. In diesem Sinne und trotz allem: ein friedliches Osterfest!

Autor: Patrick Czelinski