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Ganz früher durfte man noch im Flugzeug rauchen. Nach den Terroranschlägen vom 11. September wurden Feuerzeuge genau wie größere Mengen Flüssigkeit im Handgepäck tabu, die Sicherheitskontrollen vor dem Check-in dauerten plötzlich doppelt so lang. Dann kam Corona und damit wurde der Mund-Nasen-Schutz zum Pflicht-Accessoire in der Flugkabine. Und bald müssen Passagiere nach der Landung in Spanien auch noch einen negativen PCR-Test vorlegen. Ein gewisser Unmut unter Reisenden ist vorhanden, doch genau wie an alle vorgenannten Veränderungen wird man sich auch daran gewöhnen. Und im Unterschied dazu haben Tests und Maske einen Vorteil: Sie sind nicht für die Ewigkeit bestimmt. Sobald die Impfung greift, werden diese lästigen Begleiterscheinungen des Reisens der Vergangenheit angehören.

Noch verlangt Spanien mit dem PCR-Test die zwar genaueste, aber auch zeitaufwendigste Testvariante. Doch das könnte sich bald ändern. Airlines führen bereits Pilotprojekte mit Schnelltests durch, die schon nach 15 bis 30 Minuten Ergebnisse liefern. Dies scheint nicht die schlechteste Idee, zumal eine aktuelle Studie der Berliner Charité zeigt, dass einige Antigen-Tests deutlich sicherer sind als ihr Ruf.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Spanien seine Einreiseregelungen möglicherweise doch noch in diese Richtung vereinfacht. Im Vorfeld einer Videokonferenz, auf der am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs der EU über eine Koordination der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie diskutieren wollen, warb die EU-Kommission jedenfalls für die Antigen-Tests – und zwar auch im grenzüberschreitenden Verkehr.

Angesichts der Tatsache, dass es im Umgang mit der Pandemie kein perfektes Patentrezept gibt, scheint der Einsatz von Schnelltests am Flughafen nicht die schlechteste Möglichkeit, um den Schutz der Gesundheit und die Interessen des Tourismus, auf den die Balearen in besonders existenzieller Form angewiesen ist, auf verantwortungsvolle Weise unter einen Hut zu bringen.

Autorin: Maike Schulte