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Eine wirksame Impfung gegen das Coronavirus ist nicht länger nur ein Wunschtraum. Großbritannien hat bereits einen Impfstoff genehmigt. Die EU-Zulassungsanträge für die Impfstoffe von Biontech und Pfizer sowie vom US-Pharmakonzern Moderna laufen. Mit einer Bewilligung wird noch Ende des Monats gerechnet.

Das gibt Hoffnung auf ein absehbares Ende aller Einschränkungen, einen Alltag ohne Masken und Abstandhalten. Wie schnell Normalität ins Leben zurückkehrt, wird aber auch von der Impfbereitschaft abhängen. 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung müssten sich dafür immunisieren lassen.

Versuchsstudien bescheinigen den vielversprechendsten Impfstoffen eine Wirksamkeit von rund 95 Prozent, führende Virologen zeigen sich begeistert. Die Tatsache, dass es naturgemäß keine Langzeiterfahrungen gibt und beim mittlerweile abgeschlagenen britischen Impfstoffkandidaten von AstraZeneca Verfahrensmängel aufgedeckt wurden, verunsichert aber auch.

Nichtsdestotrotz könnte sich die Impfung für den Tourismus als Rettung erweisen. Der Internationale Luftverkehrsverband IATA arbeitet an einem digitalen Covid-19-Impfpass – Impfgegner könnten dann nicht mehr an Bord. Der Vorteil für Reisende: Sie könnten mit einem guten Gefühl fliegen. Denn anders als ein Corona-Test, der immer nur eine Momentaufnahme darstellt, bedeutet eine Impfung dauerhafte Sicherheit. Ein weiterer Pluspunkt: Urlauber könnten sich aufwendige und teure Tests vor der Einreise sparen. All dies könnte zu einer Ankurbelung des Reiseverkehrs beitragen. Vorausgesetzt, es gibt eine europaweit einheitliche Regelung, um die Reisefreiheit in der EU zu gewährleisten, wie Luftfahrtexperte Cord Schellenberg betont.

Bis dahin gilt es, noch ein paar Monate Geduld zu haben. In einer ersten Phase werden zunächst Risikopersonen und Gesundheitspersonal geimpft. Vermutlich wird sich die Impfverunsicherung im Laufe der Zeit legen. Und an sich ist eine Reiseimpfung ja wirklich nichts Ungewöhnliches. Vor Fernreisen lassen sich viele Urlauber ohne Murren gleich einen ganzen Impfcocktail verabreichen.

Autorin: Maike Schulte