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Palmas Rathaus will mit dem Plan „Palma camina” den Autoverkehr in der Innenstadt von kommendem Jahr an reduzieren. Eine Auswahl der Maßnahmen: Nur noch Anwohner dürfen die Plaça de Quadrado anfahren, aber nicht mehr an ihr parken. Von der Balearen-Universität führt ein neuer Radweg ins Zentrum. In beliebten Vierteln wie Santa Catalina wird das kostenpflichtige Parken ausgeweitet. Das gilt auch für klassische Wohnviertel.

Die Pläne zielen auch auf das Zentrum der Inselhauptstadt ab. Nur noch Anwohner sollen innerhalb der Avenidas ihren Wagen abstellen dürfen. Das würde dazu führen, dass weniger einkaufswillige Menschen nach Palma kommen, kritisieren Einzelhändler. 2000 von ihnen mitsamt Gastronomen machen Druck auf das Rathaus, die Maßnahmen zu überdenken.

Doch die Regierung von Bürgermeister José Hila ist bisher hart geblieben. Sie muss die CO2-Emissionen reduzieren. Sie ist an Vorgaben der Zentralregierung in Madrid gebunden. Die wiederum will ihren Beitrag zum Pariser Klimaabkommen leisten.

Hila weist daraufhin, dass es für Tagesgäste mehrere unterirdische Parkhäuser im Zentrum Palmas gibt. Außerdem seien zwei Drittel der Innenstadt bereits „Zona Acire”, also zufahrtsbeschränkt. Seit diesem Herbst ist die Buslinie 2 kostenfrei und umsteigen in andere Linien ebenfalls gratis für diejenigen, die mit Überlandbussen anreisen.

Der Plan „Palma camina” ist grundsätzlich zu loben. Es ist sicher sinnvoll, Anreize zu schaffen, dass Menschen mit Bus und Bahn kommen. Doch auch wer mit dem Auto fahren möchte, sollte das tun können.

Dafür müssen die Preise in den Parkhäusern reduziert werden: eine Stunde für zwei Euro ist zu teuer. Weiter könnten „Park&Ride”-Parkplätze in der Peripherie entlastend wirken. Die Abstellflächen des Son-Moix-Stadions dafür zu nutzen wäre eine Idee. Ein Shuttlebus könnte Besucher in zehn Minuten ins Zentrum bringen. Die Rathausspitzen sollten bedenken, dass Verbote nur dann akzeptiert werden, wenn Alternativen greifen. Über die muss noch besser diskutiert werden.