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Es ist schon ein großer Unterschied: Während in Sachen Corona in Deutschland nach wie vor der Panikmodus läuft und die Internationale Tourismusbörse Berlin wie im vergangenen Jahr erneut lediglich virtuell stattfindet, geht man in Spanien gehörig in die Vollen: Mit König Felipe VI., seiner Ehefrau Letizia und viel Polit-Prominenz wurde am Mittwoch die Fachmesse Fitur in Madrid geöffnet. Die Botschaft ist unmissverständlich. Man will Normalität. Corona wird hierzulande ohnehin in Bälde nur noch wie eine Grippe behandelt werden, ansonsten wird, was die Wirtschaft anbelangt, auf die Tube gedrückt. Und da bekanntlich der Tourismus die wichtigste Branche ist, musste halt ein Zeichen gesetzt werden. Mit Tausenden Besuchern geht es bei der Schau so wuselig wie früher zu, im Unterschied zu ehedem müssen die Besucher und Standbetreiber jedoch Masken tragen und im Besitz eines EU-Coronazertifikats sein.

Der neue mutige Blick in Spanien in Richtung Zukunft steht ganz im Gegensatz zur Unbeweglichkeit, die noch vor wenigen Monaten vorherrschte. Und er steht im Gegensatz zur hasenfüßig-ängstlichen Art, wie Deutschland dieser Tage mit dem immer nerviger werdenden Problem weiterhin umgeht.

Gut möglich, dass Spanien mit seinem Strategiewechsel Recht behält: Im Idealfall ebbt die Omikron-Welle wie in anderen Ländern schnell ab, und das bei nicht allzu bedenklich ausgelasteten Krankenhäusern. Angesichts dessen würden die Menschen wie wild Urlaub unter anderem auf Mallorca buchen, und der Euro dürfte en masse rollen.

Aber was ist, wenn schon wieder irgendwo eine neue, mitunter richtig gefährliche Variante auftaucht? Dies wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Dann wäre der Traum von der Normalität wieder einmal ausgeträumt. Doch danach sieht es irgendwie nicht aus. Es ist richtig, wenn in Madrid, statt auf die Bremse getreten, Gas gegeben wird. Die Wirtschaft wird es den regierenden Sozialisten danken.

Autor: Ingo Thor