Blick auf den Flughafen Düsseldorf. | Flughafen Düsseldorf

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Trotz sinkender Inzidenzwerte in Deutschland wollen die Bundesländer die Vorschriften für Reisen ins Ausland in den Sommerferien verschärfen. Nach Informationen des Portals Business Insider wollen sie auf der am Donnerstag stattfindenden Gesundheitsministerkonferenz (GMK) von Bund und Ländern den zuständigen Minister Jens Spahn (CDU) auffordern, die Einreisebestimmungen zu verschärfen.

Hintergrund ist die Sorge vor der hoch ansteckenden indischen oder Delta-Variante des Coronavirus. In einem Beschlusspapier für die GMK heißt es dem Portal zufolge: "Die GMK ist angesichts der lückenhaften Einreisebestimmungen besorgt, dass es im Rahmen der bevorstehenden Urlaubs- und Reisesaison zu einem Einschleppen von Virusvarianten (insbes. Delta-Variante) kommt, deren Ausbreitung durch das bis Herbst erreichbare Impfniveau nicht hinreichend kompensiert werden und aufgrund der insbesondere bei der Delta-Variante erhöhten Anzahl schwerer Krankheitsverläufe das Gesundheitssystem überlasten kann."

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Konkret fordern die Länder offenbar, dass die Freitestmöglichkeit für Urlauber aus Risikogebieten nicht mehr erlaubt sein soll. "Die umfassende Freitestmöglichkeit für alle Einreisen aus einfachen Risikogebieten führt zu einer lückenhaften Früherkennung möglicher Infektionen. Die sogenannten Zwei-Teststrategie gilt hier nicht", heißt es in dem Papier.

Es wird auch kritisiert, dass für Urlaubs-Rückkehrer auch aus Nicht-Risikogebieten wie Mallorca momentan ein Testnachweis, der 48 Stunden vor der Einreise durchgeführt wurde, reicht. "Zwischen Test (48 Stunden vor der Einreise) und der Einreise (auch bei der Einreise im Flugzeug) besteht ein Infektionsrisiko, das danach nicht mehr überprüft wird." Selbst die Vorschriften für Einreisen auch Hochinzidenzgebieten seien lückenhaft, da es eine große Anzahl von Ausnahmen gebe und auch hier eine Zwei-Teststrategie fehle.

Die Länder fürchten, dass durch die in ihren Augen laschen Einreisebestimmungen die Gefahr eines Einschleppens von gefährlichen Virusmutationen groß ist. "Insbesondere bei Einreisen aus Nicht-Risikogebieten und aus einfachen Risikogebieten, die das Gros der Einreisen aufgrund der anstehenden Reisesaison ausmachen werden, liegt nahe, dass ein hohes Risiko eines unkontrollierten Einschleppens auch von Virusvarianten zu erwarten ist."