"Cape Canaveral" – Mallorcas Zementwerk
Die spitz zulaufenden Industrietürme des einzigen Zementwerks der Insel bei Lloseta ähneln, besonders nachts, einer Raketenbasis für die Raumfahrt. Aus diesem Grund wird das Unternehmen von den Anwohnern „la NASA” genannt – in Anlehnung an die US-Raumfahrtsagentur NASA.

Die Produktionsstätte wurde bereits 1957 gegründet. Sie liegt auf der ehemaligen Agrarfinca Dameto. Seit 1992 gehört das Zementwerk zur spanischen Tochter des mexikanischen Baustoffe-Konzerns Cemex. 2007 wurde der Betrieb für seine verbesserten Umweltstandards erfolgreich nach EMAS zertifiziert.

Seit 2009 ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Produktion stetig ausgebaut worden. 2006 begann man, zur Erzeugung der notwendigen Hitze beim Einschmelzen der Kalkerde Mandelschalen zu verwenden. Danach kam immer mehr nachwachsende Biomasse – Waldabfälle und Holzpaletten – zum Einsatz.

Das Holz wird zum Verfeuern zerkleinert. Der Anteil der erneuerbaren Energien lag 2009 bei 19,4 Prozent, 2010 waren es 21,4 Prozent, sagt Werksdirektor Ignacio Miranda. 2011 soll der Anteil die 30-Prozent- Schwelle überschreiten.

Die Kalkerde, die eingeschmolzen werden muss, wird über die hohen Türme zugeführt. Diese dienen gleichzeitig zum Ableiten der Hitze. Der hohe Turm wird von den Arbeitern "Krupp" genannt.

Im Drehrohrofen (während der Aufnahmen außer Betrieb) werden Kalksteine bei 1500 Grad eingeschmolzen. Das rotierende Rohr ist 80 Meter lang, vier Meter hoch.

Wenn das Zementwerk die Abschussrampe a la Cape Canaveral darstellt,dann ist das Leitzentrum in Lloseta so etwas wie „Houston”.

Die eingeschmolzenen Kalksteine härten bei Abkühlung zu „Klinker” aus, einem lavaartigen Material, und fallen aus dem rotierenden Drehofen in den Sammelbälter.

Der Klinker wird in gigantischen Mühlen zermahlen. Mit etwas Gips zugesetzt, bildet es den Zement in Pulverform.

Das Zementpulver wird in Silos gelagert. Die Produktionszahlen in Lloseta sind enorm: Aus einem nahen Steinbruch wurden 2010 rund 800.000 Tonnen Kalkgestein und Erden herangeschafft. Am Ende der Fertigungskette standen 350.000 Tonnen Zementpulver. Allerdings ist das Werk für 700.000 Tonnen ausgelegt.

Das fertige Produkt, so wie es in den Vertrieb geht. Zement aus Lloseta wird selbst nach Italien exportiert.

Der gerettete Fotoschatz aus Alcúdia
Sensationsfund auf einer Baustelle in Alcúdia: Bei Arbeiten im Jahre 2017 werden Glasnegative des deutschstämmigen Fotografen Wolfgang Barnola entdeckt und liebevoll restauriert. Und plötzlich ist das alte Dorfleben wiedererweckt.

Hunde, Eulen und Wellensittiche bei den Tiersegnungen auf Mallorca
Tausende Menschen sind am Dienstagvormittag zu den traditionellen Tiersegnungen, den Beneïdes, gepilgert, um ihre Schützlinge segnen zu lassen. MM war in Palma mit dabei.

Gewinnen Sie ein MM-Jahresabo! Welche Titelseite gefiel Ihnen 2022 am besten?
Welche war für Sie die beste Titelseite in 2022? Mailen Sie Ihre Antwort und gewinnen Sie eines von zwei kostenlosen MM-Jahresabonnements!

Der gerettete Fotoschatz aus Alcúdia
Sensationsfund auf einer Baustelle in Alcúdia: Bei Arbeiten im Jahre 2017 werden Glasnegative des deutschstämmigen Fotografen Wolfgang Barnola entdeckt und liebevoll restauriert. Und plötzlich ist das alte Dorfleben wiedererweckt.