Ob Rassehund oder Mischling: Beim Hafenfest in Puerto Portals sind sie alle willkommen. | GABRIEL ALOMAR

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Es ist einer der wichtigsten und vergnüglichsten Tage im Jahreskalender der Tierschutzorganisation SOS Animal: Das Hafenfest am Sonntag, 18. September, in Puerto Portals - in diesem Jahr bereits in neunter Auflage - ist eine gute Gelegenheit, die Vereinskassen wieder etwas aufzufüllen: "Was wir dabei einnehmen, hilft uns, den Betrieb der Tierstation den Rest des Jahres zu finanzieren", verdeutlicht Maxi Lange, die seit vielen Jahren ehrenamtlich im Verein engagiert ist.

In Zeiten von leeren öffentlichen und privaten Geldsäckel sei der Erlös aus Tombola, Flohmarkt und Spenden umso wichtiger. Der Spaß und die Freude an den Tieren soll aber auch nicht zu kurz kommen. Eine der Haupt-attraktionen wird wieder ein Hundewettbewerb sein, in dem der originellste Mischling prämiert wird. Wer seinen Liebling dem Publikum und der Jury vorführen will, muss sich mit der Anmeldung sputen (Tel. 971-131318).

Beginn der Fiesta ist um 11.30 Uhr. Auf der freien Fläche zwischen den Lokalen und Läden in zweiter Meereslinie werden Info- und Verkaufsstände aufgebaut. Es gibt einen Secondhand-Markt, eine Tombola mit über 400 Preisen, Livemusik und Kinderanimation.

Um 16 Uhr dann der Auftritt der Promenadenmischungen. Der originellste Hund wird um 19 Uhr prämiert. "Da aber auch immer viele Rassehunde teilnehmen, gibt es für die eine Sonderwertung", sagt Maxi Lange. Auch die sympathischste graue Schnauze wird extra ausgezeichnet. Dieser Preis soll darauf hinweisen, dass gerade ältere herrenlose Hunde es besonders schwer haben, wieder eine neue Familie zu finden.

Die Arbeit der Tierschützer auf Mallorca ist ein Fass ohne Boden. Die Kapazitäten der öffentlichen Einrichtungen reichen längst nicht aus, um alle ausgesetzten und abgegebenen Tiere so lange aufzunehmen, bis ein neuer Besitzer gefunden wird. Tötungen sind die Folge. Um das zu vermeiden, betreibt SOS Animal in Calvià eine Tierauffangstation, bislang subventioniert von der Gemeinde und Organisationen in Deutschland. "Im Laufe eines Jahres versuchen wir über 1000 Tieren zu helfen", sagt Maxi Lange. Kostenpunkt: 188.000 Euro. "Bedenkt man die Anzahl der Tiere, denen geholfen wird, ist das vergleichsweise wenig", so Lange. Futter, Reinigung der Anlage, Kastrierungen, Tierarzt, Registrier-Chips: Ohne das Engagement von ehrenamtlichen Mitarbeitern wäre all das nicht zu leisten.

Mit der Krise hat sich die Situation für den Verein verschlechtert: "Die Unterstützung aus Deutschland bleibt aus und die Gemeinde will reduzieren." Im vergangenen Jahr hat SOS Animal 12.000 Euro beim Hafenfest eingenommen. Auf eine ähnliche Zahl hoffen die Tierschützer auch diesmal wieder. Und klar: Auch sonst würden neue Mitglieder, Ideen für Events, Spenden und freiwillige Helfer mit offenen Armen empfangen. Anderen Verein geht es da nicht anders.