Angehörige legten am Massengrab auf dem Friedhof Son Coletes bei Manacor Blumen und Kränze nieder. | Foto: Joan Socies

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In Porreres, Manacor und Calvià haben am Wochenende vor dem 14. April jeweils bis zu 200 Menschen ihrer im Spanischen Bürgerkrieg erschossenen Angehörigen gedacht.

Der 14. April ist ein historisches Datum: An jenem Tag wurde im Jahre 1931 die Republik ausgerufen, König Alfonso XIII. ging ins Exil nach Rom. Die junge Republik fand jedoch nach wenigen Jahren ihr blutiges Ende. Am 18. Juli 1936 putschte das Militär gegen die Linksregierung. Der daraufhin ausbrechende Bürgerkrieg dauerte bis 1. April 1939.

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Auf Mallorca wurden die politischen Vertreter, Anhänger und Unterstützer der Republik von den rechtsgerichteten Machthabern und Franquisten gefangengenommen und oft ohne jedes Gerichtsurteil bei Nacht und Nebel hingerichtet. Die Toten wurden meist in Massengräbern verscharrt.

Die Angehörigen fordern immer massiver eine Öffnung der Massengräber. Ziel ist es, die Toten per DNA-Probe zu identifizieren, damit die Nachkommen sie in Würde im eigenen Familiengrab bestatten können. Insbesondere auf den Friedhöfen von Porreres und Manacor sind Forschern zwei Massengräber mit jeweils Hunderten von Toten bekannt.

Die Nachkommen und die Organisation wider das historische Vergessen (Memòria Mallorca) kritisieren die Ignoranz der Balearen-Regierung und der Gemeindeverwaltungen, wenn es darum geht, die vom spanischen Gesetzgeber zugelassenen Verfahren zur Öffnung der Massengräber aus dem Bürgerkrieg anzuwenden. Auf Mallorca haben bislang lediglich die beiden Dörfer Sant Joan und Maria de la Salut entsprechende Genehmigungen und Hilfen gewährt.