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Hygienisch und professionell: Strandgäste im Südwesten Mallorcas haben endlich eine Alternative zu den schwarz arbeitenden asiatischen Masseurinnen.

Die Touristengemeinde Calvià mit Orten wie Palmanova oder Magaluf hat offizielle Lizenzen für Massage-Service am Strand vergeben. Gearbeitet wird auf balinesischen Liegen in Holzbuden zu teilweise sehr günstigen Preisen ab zehn Euro für zehn Minuten. Das ist auch nicht teurer und außerdem hygienischer als bei der illegalen Konkurrenz, die zu Fuß unterwegs ist und die Badegäste anspricht. In Acht nehmen muss man sich vor ihnen insbesondere an der Playa de Palma, da dort laut Stadtverordnung "Ordenanza Cívica" auch Kunden mit einem Bußgeld rechnen müssen, wenn sie die Dienste in Anspruch nehmen.

Das professionelle Personal verwendet hingegen die sogenannte schwedische Massage-Technik, die vor allem gegen muskuläre Verspannungen hilft und zudem positiv auf Gelenke und Durchblutung wirkt. "Die Massage-Ausbildung in Spanien dauert ein Jahr und findet normalerweise an privaten Akademien statt", erklärt Oxana Hinojosa, die sich in Magaluf um verspannte Rücken und Nackenmuskulatur kümmert. Leider fehle hierzulande jedoch eine Massagekultur, wie man sie in mittel- und nordeuropäischen Ländern kennt und teilweise sogar auf ärztliches Rezept von der Krankenkasse bezahlt bekommt.

In Spanien werde das Thema Massage hingegen völlig zu Unrecht manchmal mit einem sexuellen Touch wahrgenommen. Von entsprechenden Anzüglichkeiten, die hin und wieder vorkommen, dürfe man sich nicht irritieren lassen, so Oxana Hinojosa. Richtig unangenehme Situationen habe sie aber noch nie erlebt, da sich ihre Arbeit ja am Strand vor den Augen der Öffentlichkeit abspiele.

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Je nach Umfang und Dauer der Massage gibt es verschiedene Tarife, wobei pro Minute ein Euro angesetzt wird. Eine 30-minütige Ganzkörpermassage gibt es für 30 Euro, Obergrenze ist in der Regel eine volle Stunde für 60 Euro. Oxana Hinojosa arbeiten aber so professionell, dass einem zehn bis 20 Minuten länger vorkommen als sie sind und auf die Muskulatur fast schon wie kleine Wunder wirken. Duftende aromatische Substanzen sorgen zusätzlich für Entspannung.

Der illegalen Konkurrenz wird unterdessen vorgeworfen, mit billigem Salatöl aus dem Supermarkt zu arbeiten. Außerdem ist in den Inselmedien immer wieder von Fällen mit "Happy End" die Rede, was entsprechend auch schon mit Fotos und Videos dokumentiert wurde und zumindest einige der Asiatinnen in die Nähe der Prostitution rückt und auch die Behörden auf den Plan ruft.

Um das Treiben einzudämmen, folgen auch Gemeinden wie Santa Margalida dem Beispiel Calviàs und vergeben nun ebenfalls offizielle Massage-Lizenzen.

(aus MM 34/2015)