Weil sie zur Aigner-Eröffnung eingeladen war, landete Jana Pallaske zum ersten Mal in ihrem Leben auf Mallorca.

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"In den Städten zu sein, das ist für mich wie Tauchen", sagt Jana Pallaske. "Damit meine ich aber nicht das Schöne am Tauchen, sondern es ist wie Luft anhalten. Irgendwann kann ich nicht mehr und muss einfach raus in die freie Natur. Das ist meine Medizin."

Die Schauspielerin ist eine ungewöhnliche Frau. Im Kino kann man Jana Pallaske gerade in "Fack ju Göhte 2" sehen. Auch im ersten Teil hat sie bereits mitgespielt ("Charlie"). Aktuell steht sie für verschiedene Produktionen vor der Kamera.

Innerhalb weniger Tage war sie in Italien, Ägypten, Berlin und Palma, wo sie an der Eröffnung des neuen Aigner-Shops teilnahm. Geht der Reise-Stress an die Substanz? "Nein. Wir haben alle Superkräfte. Man muss nur lernen, wie man damit umgeht, wie man den Körper hegt und pflegt", erklärt die 36-Jährige. Dazu gehören bei ihr singen, tanzen, Yoga.

Jana Pallaske stammt aus Berlin. Daheim fühlt sie sich aber ganz woanders. "Mein Zuhause ist der Dschungel. In Deutschland bin ich nur, um meine kleine Blutsfamilie aus Bruder, Mutter und Großeltern zu sehen und zu arbeiten oder um Projekte umzusetzen." Pallaske lebt auf einer kleinen Insel zwischen Malaysia, Kambodscha und Thailand. "In meinem Haus ist immer alles auf, es gibt keinen Schlüssel. Obwohl ... jetzt doch, weil die Affen sonst so oft reinkommen."

Mit 16 zog die Berlinerin ein Jahr in die USA. Dann ging sie wieder an der Spree zur Schule, hatte gute Noten, war auf dem Weg zum Abitur. "Aber in der ersten Woche der 13. Klasse bin ich aufgestanden und habe gesagt, ich kann hier keine Sekunde meines Lebens mehr verschwenden. Wer weiß, ob das alles wahr ist, was in Büchern steht? Du musst selber Studien betreiben, verschiedene Kulturen erleben."

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Genau das tat Jana Pallaske fortan. "Ich wollte nicht aus Büchern lernen. Jetzt bin ich mittlerweile mein halbes Leben um die Welt gereist, war auf fünf Kontinenten. Ich habe oft Monate in verschiedenen Ländern verbracht und so viel gelernt."

Ein mutiger Lebensweg. "Ja, ich bin immer wieder gesprungen und habe manchmal auch Angst gehabt. Ich habe keine Eigentumswohnung. Auch das Haus im Dschungel gehört der Familie, der das Land gehört. Obwohl ich finde, Land kann eigentlich niemandem gehören."

Ihre Erfahrungen und Ansichten will die Schauspielerin nicht für sich selbst behalten. Auf ihrer Homepage www.jedi yess.com und in den sozialen Netzwerken postet sie zum Beispiel Bilder, kurze Videos und Sounds. Ein neues musikalisches Projekt steht demnächst auch an. Immerhin war Jana Pallaske einst Sängerin einer Punkband.

Wer oder was ist Jedi-yess (Pallaske schreibt "JEDi¥ESS")? "Mein von Intuition getragenes Leben hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin und was ich weitergeben möchte. Im Dschungel bin ich zu Jediyess geworden. Das ist eine Lichtkriegerin. Es ist die weibliche Form des Jedi-Ritters. So wurde ich irgendwann von meinem Stamm genannt."

Zwar wurde Pallaske in Berlin geboren und reiste um die halbe Welt, sie sagt aber: "Wo ich wirklich aufwuchs, das ist im Dschungel. Denn dort wurde mir die Rüstung, die man sich als Mädchen und Frau über die Jahre des Lebens zulegt, wieder abgenommen - und die Flügel aufgerichtet. Diesen Weg als Ermutigung mit anderen zu teilen widme ich als Jediyess hingebungsvoll mein Leben."

(aus MM 45/2015)