Auf den Balearen arbeiten viele Menschen im Gastronomie- und Hotelleriesektor. | Josep Bagur Gomila

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Bereits seit Jahren wird in Spanien der Beginn des Feierabends diskutiert. Viele Menschen kommen aufgrund des späten Arbeitsbeginns und der hierzulande üblichen langen Mittagspause erst sehr spät nach Hause. Die spanische Arbeitsministerin Fátima Báñez will durchsetzen, dass Arbeitnehmer um 18 Uhr Schluss machen. Sie will damit Arbeit und Familie besser vereinbaren. Auf den Balearen hält man dies nicht für umsetzbar.

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Wie die mallorquinische Tageszeitung Ultima Hora berichtet, sehen Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften bei diesem Vorschlag die Notwendigkeit, auf jede Region und jeden Sektor Rücksicht zu nehmen. Auf Mallorca und den Nachbarinseln komme die Wirtschaftsleistung zu 80 Prozent aus dem Gastronomie-, Einzelhandels- und Hotelleriebereich. Auf die Industrie entfalle nur ein Bruchteil.

Gerade im Dienstleistungssektor sei ein Feierabend um 18 Uhr nicht möglich. Die Sozial- und Wirtschaftsverbände auf den Inseln kritisieren, dass solch ein Vorschlag erst mit ihnen besprochen werden müsste. Jordi Mora, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Pimem, stimmt der Idee zu, die spanischen an die europäischen Zeiten anzupassen: "Das lässt sich auch auf den Balearen umsetzen." So sollen Restaurants nicht um 18 Uhr dicht machen, doch man müsse die Arbeitszeiten allgemein an den Rest der EU-Länder angleichen, so Mora. Die Diskussion sollte auch mit mehr Effizienz im Arbeitsleben einhergehen. (cls)