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"'Moskau' ist die Nummer, die jede Party rettet. Der Song, den du auflegen musst, wenn die Stimmung etwas runter geht", weiß Stefan Track. Und wohl kaum jemand hat dieses Lied so oft gesungen wie der Deutsche, der in S'Alqueria Blanca lebt. Denn Track ist seit 2006 Rocking Son of Dschin-ghis Khan - so etwas wie der legitime Nachfolger der Gruppe Dschinghis Khan.

"Moskau" ist 38 Jahre alt und ein Evergreen. Jetzt haben Track und sein Team dem einst von Ralph Siegel komponierten Song neues Leben eingehaucht. Gerade sind mehrere Remixe veröffentlicht worden, bei denen man mit namhaften DJs und Produzenten zusammengearbeitet hat. "Wir haben uns damit bewusst viel Zeit gelassen. Insgesamt hat es zwei Jahre gedauert. Alles musste passen", so Track, der unter anderem mit seinem Partner und Manager René Marichal-Navarro und mit Wirt Christian Nilkens das Restaurant Goli in Santanyí betreibt. Das Lokal war als zweites Standbein gedacht. "Mit der Musik kann es morgen vorbei sein, das weißt du nie", sag der rockende Sohn von Dschinghis Khan.

Wann er die neuen Versionen von "Moskau" in Deutschland oder in Spanien auf der Bühne präsentieren wird, das weiß der 45-Jährige nicht. "Wir verdienen unser Geld vor allem in Osteuropa", meint Track. Das war schon so, als es 2006 die ersten Auftritte von Rocking Son of Dschinghis Khan gab. In Ländern wie Russland, Kasachstan, Weißrussland und bis zum Beginn der Krise auch in der Ukraine, sind die Ikonen der 80er Jahre immer noch angesagt. Stefan Track tritt oft vor Zehntausenden Fans auf und teilt sich die Bühnen mit Baccara, Boney M., C. C. Catch oder Samantha Fox.

"Es gibt aber auch die verschiedensten Privatauftritte in kleinstem Rahmen. Zum Beispiel schon mal vor Regierungsmitgliedern." Zwischen 50 und 70 Auftritte absolviert Rocking Son pro Jahr in den Ländern, die früher hinter dem Eisernen Vorhang lagen. Zu Gagen, die deutlich höher sind als in Deutschland.

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In seiner Heimat hat sich der aus Aalen in der Nähe von Stuttgart stammende Track in der Vergangenheit eher rar gemacht. Das hat sich so ergeben. "Warum soll ich in Deutschland um einen Auftritt auf einem Schützenfest betteln, wenn ich in Russland vor 60.000 spielen kann?" Außerdem habe sich die Lage in Deutschland geändert. "Wenn ein Veranstalter für uns 3000 Euro zahlen muss und dann kommt die Nummer 29 von der letzten Staffel von ,Germany's next Topmodel' und tritt für nur 150 Euro auf, dann nimmt ein Diskothekenbesitzer das schon mal an ..."

Wenn der Tänzer und langjährige Musical-Darsteller auf der Bühne steht, dann wird er meistens von zwei Sängerinnen begleitet. Es sind nicht immer die gleichen. Aber das Gesicht von Rocking Son ist sowieso Track, der auch kurz Mitglied der Original-Gruppe Dschinghis Khan war. 2005 gab es einen Comeback-Auftritt mit Track, der für den verstorbenen Frontmann Louis Potgieter dabei war. Doch in dieser Konstellation hatte Track keinen Spaß und stieg aus. Später kam dann die Solo-Karriere als Rocking Son.

Dschinghis-Khan-Macher Ralph Siegel soll's gut finden. Track: "Ich stehe immer in Kontakt mit Ralph Siegel. Und wenn ich in München bin, dann sehen wir uns."

(aus MM 21/2017)