Die "Mircea" bleibt mehrere Tage im Hafen von Palma. | Patricia Lozano

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In Palmas Hafen hat am Montag der Dreimaster "Mircea" festgemacht. Es handelt sich um das Segelschulschiff der rumänischen Marine, auf dem allerdings in diesen Wochen auch Deutsch gesprochen wird. Denn die "Mircea" vertritt zurzeit das deutsche Schulschiff "Gorch Fock". An Bord befinden sich 55 deutsche Offiziersanwärter und zehn Ausbilder, die normalerweise auf der "Gorch Fock" tätig sind.

Die 1958 gebaute "Gorch Fock" wird noch bis zum kommenden Jahr für 75 Millionen Euro generalüberholt. Ende vergangenen Jahres sah es so aus, als hätte das Schiff keine Zukunft mehr, weil die entdeckten Schäden viel größer waren als erwartet. Dann entschied das Verteidigungsministerium, das Geld zu investieren. Die "Gorch Fock" soll bis über das Jahr 2030 hinaus als Segelschulschiff genutzt werden.

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Wer sich mit Segelschiffen auskennt, der fühlt sich beim Anblick der "Mircea" an die "Gorch Fock I" erinnert, die im Hafen von Stralsund besichtigt werden kann. Die "Mircea" ist nämlich das Schwesterschiff der "Gorch Fock I", beide sind praktisch baugleich, 82 Meter lang und zwölf Meter breit. Gefertigt wurden sie von der Hamburger Werft "Blohm & Voss". Die "Mircea" 1938, die "Gorch Fock I" schon fünf Jahre eher.

Die Reise nach Palma startete für die deutschen Soldaten am 11. August in Wilhelmshaven und führte über Lissabon nach Mallorca. Hier endet der Ausbildungstrip für die 55 deutschen Kadetten, 55 weitere gehen stattdessen an Bord. Sie genießen dann erst eine Woche Segelvorausbildung, bevor am Montag, 4. September, ihr Törn beginnt. Ziel ist dann Constanta, der rumänische Heimathafen der "Mircea".

Ursprünglich hatte die Bundeswehr mal überlegt, das Schulschiff zu chartern. Davon ist dann Abstand genommen worden. Für das Tagesgeschäft ist daher die rumänische Stamm-Mannschaft zuständig.