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Die Spanien-Folge der Reihe "So schläft die Welt" ist am Samstag, 20. Januar, um 17 Uhr im SWR zu sehen.

Die meisten Spanier leiden unter chronischem Schlafmangel. Im europäischen Vergleich schlafen sie am wenigsten, durchschnittlich eine Stunde weniger als Deutsche oder Franzosen. Laut Professor Diego García-Borreguero, Direktor des Schlafforschungsinstituts in Madrid, ist Spanien ein Land, "das dem Schlaf immer wenig Bedeutung beigemessen hat". Erst allmählich wird den Spaniern bewusst, dass fehlender Schlaf nicht nur müde macht, sondern auch zu einer Vielzahl schwerwiegender Krankheiten führen kann.

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Eine wichtige Ursache für das verbreitete Schlafdefizit ist der typische spanische Lebensrhythmus mit üppigen, späten Mahlzeiten, ausgiebigem Nachtleben und der Angewohnheit, bis tief in die Nacht Fernsehen zu gucken.

Aber die Siesta, der traditionelle Mittagsschlaf, ist inzwischen auf dem Rückzug. Immer weniger Spanier können sie praktizieren. Andere Faktoren, die vielen Spaniern den Schlaf rauben, sind ökonomische Sorgen als Folge der Wirtschaftskrise oder auch Umweltfaktoren, wie die hohe Lärmbelastung. Spanien gilt als eines der lautesten Länder der Welt.

Auf der Suche nach den Ursachen des spanischen Schlafmangels hat sich Filmautorin Marion Schmidt ins quirlige Nachtleben gestürzt, die Familie eines Landwirts im ländlichen Chinchon besucht und Büroangestellte in Madrid beim Lunch getroffen. Sie hat eine arbeitslose Schauspielerin mit Schlafstörungen durch die Nacht begleitet und von einem Patienten mit schwerer Schlafapnoe erfahren, wie er und seine Frau damit zurechtkommen, dass er nachts mit einem Atemtherapie-Gerät leben muss.