Dieter Wedel kurz vor seinem 75. Geburtstag, den er im November auf Mallorca feierte. | Patricia Lozano

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Regisseur und Mallorca-Teilzeitresident Dieter Wedel ist als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zurückgetreten. In den vergangenen Wochen hatten ihm zwei Schauspielerinnen vorgeworfen, sie sexuell bedrängt zu haben.

In einer Pressemitteilung vom Montag sprach der 75-Jährige von einem "medialen Pranger", an den er sich gestellt sehe. "Der Umfang, die Art und Weise der Darstellung, die Anfeindungen haben für mich in meinem 76sten Lebensjahr ein für meine Gesundheit und natürlich auch für meine Familie erträgliches Maß weit überschritten", heißt es dort. Wedel befindet sich nach eigenen Angaben derzeit in einem Krankenhaus.

Weiter heißt es in seiner Erklärung: "Da ich die Bad Hersfelder Festspiele aus der diffamierenden Diskussion um meine Person heraushalten möchte, möchte ich nun über Bürgermeister Thomas Fehling dem Magistrat vorschlagen, die Aufgaben des Intendanten an meinen bisherigen Stellvertreter Joern Hinkel kommissarisch zu übertragen, bis ein neuer Intendant gefunden ist."

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Die Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen Wedel beziehen sich bis dato auf zwei Fälle. Weitere Zeugen äußerten sich in den Medien ebenfalls über Wedel, nicht aber dass er sie sexuell genötigt oder belästigt hätte. Er galt aber als aufbrausend, fordernd und verletztend gegenüber den Schauspielern, mit denen er arbeitete.

In den 90er und 00er Jahren gehörte Wedel zu den erfolgreichsten deutschen Regisseuren, mit Produktionen wie "Der König von St. Pauli" oder "Der große Bellheim". Seit Jahren arbeitet er auch an einem Manuskript über Mallorca.

Im November hatte er auf seiner erklärten Lieblingsinsel seinen 75. Geburtstag gefeiert und MM kurz zuvor ein Interview gegeben.