Genau wie Schwester Juana Ana (r.), die seit 24 Jahren im Santa-Clara-Kloster lebt, widmet auch Margarita Bauzá ihr Leben Gott. | CLICK

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Eigentlich war Margarita eine ganz normale Jugendliche. Bis vergangenen Sommer lebte die 18-Jährige gemeinsam mit ihrer Familie in Marratxí vor den Toren Palmas. Doch jetzt ist nichts mehr, wie es einmal war. Margarita lebt nun hinter Klostermauern im Santa-Clara-Konvent, wo sie sich zur Klausurschwester ausbilden lässt. Margarita möchte ihr Leben von nun an Gott und dem ständigen Gebet weihen. Aber warum?

"Ich habe diese Entscheidung auch nicht von heute auf morgen getroffen", erklärt die 18-Jährige der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" im Interview. "Zwischen dem Tag, an dem mich Gottes Ruf ereilte, und jenem, an dem ich ins Kloster zog, verging ein Jahr." Während dieser Zeit, so die junge Frau, habe der Herr stets zu ihr gesprochen, sie auf eine ganz spezielle Art verführt. "Ich habe mich in dieser Zeit in Gott verliebt. Und als er mich fragte, ob ich bereit sei, ihm mein Leben zu widmen, habe ich 'Ja' gesagt."

Es war beim Weltjugendtag in Krakau, da ist sich die junge Frau sicher, als Gott zum ersten Mal zu ihr sprach. Gleich nach der Rückkehr aus Polen habe sie mit ihrem damaligen Freund Schluss gemacht. "Ich habe ihm zunächst nichts davon erzählt, er hat es ein Jahr lang nicht gewusst. Ich habe mich schlecht gefühlt und vielleicht hat er meine Entscheidung nie verstanden, aber er hat sie immer respektiert, dafür bin ich dankbar."

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Ob die anderen Jugendlichen in ihrem Alter ihren Entschluss nachvollziehen können? "Ich denke eher nicht, aber was ist in diesem Leben schon einfach zu verstehen. Ich würde ihnen sagen, dass man Jesus' Ruf folgen muss, etwas Besseres kann einem gar nicht passieren."

Was das Leben als Klausurschwester wohl am schwierigsten macht, ist die Tatsache, dass Margarita das Kloster kaum mehr verlassen darf. "Ich bin nicht mehr nach Hause zurückgekehrt, aber meine Familie kommt mich besuchen. Außerdem kann ich mir keinen Ort vorstellen, an dem ich glücklicher wäre als hier."

Neun Jahre muss sich Margarita nun gedulden, ehe sie sich als Nonne bezeichnen darf. Derzeit ist sie Anwärterin. "Anschließend werde ich Novizin und erst ganz am Ende der Ausbildung Nonne." Dass das auch eine Zeit der Entbehrung ist, weiß Margarita. "Fernsehen gibt es hier kaum, gelegentlich schauen wir sonntags einen religiösen Film." Ob sie ihr Gewand kleidsam findet? "Das kann ich nicht sagen, wir haben hier ja kaum Spiegel."

(aus MM 05/2018)