Ein Schlauchboot mit 13 Personen treibt auf dem Mittelmeer. Foto: Terry Diamond/Pong/ZDF

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Bei Arte läuft in der Nacht von Mittwoch, 21., auf Donnerstag, 22. Februar, ab 0.15 Uhr der Dokumentarfilm „Havarie” als deutsche Free-TV-Premiere.

Die Koordinaten 37°28.6’N und 0°3.8’E markieren einen Punkt im Mittelmeer – 38 Seemeilen vor der Hafenstadt Cartagena in Spanien oder 100 Seemeilen von der algerischen Hafenstadt Oran entfernt – je nach Perspektive der Erzählung. Von hier aus gesehen, besteht die ganze Welt aus Wasser, Himmel und einem grenzenlosen Horizont.

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Am 14. September 2012 um 14.56 Uhr meldet das Kreuzfahrtschiff „Adventure of the Seas” der spanischen Seenotrettung auf diesen Koordinaten die Sichtung eines manövrierunfähigen Schlauchbootes mit 13 Personen an Bord. Der Funkverkehr zwischen dem Kreuzfahrtschiff, der Zentrale im Hafen von Cartagena, dem Seenotrettungskreuzer „Salvamar Mimosa” und dem Helikopter „Helimer 211” strukturiert den akustischen Raum des Films.

Auf der Bildebene zieht sich der filmische Raum zu einer einzigen, ungeschnittenen Sequenz zusammen, die sich über die gesamte Laufzeit des Films wölbt. Es ist ein kurzer YouTube-Clip, der heute wie die Essenz, die Verdichtung der Situation auf dem Mittelmeer erscheint. In Einzelbildern wird das Schlauchboot zur Ikone der täglichen Nachrichtenbilder. Der Zuschauer ist gezwungen hinzusehen.

Das Drama bleibt in der Realität nicht auf die südspanischen Gewässer beschränkt. Selbst bis nach Mallorca sind wiederholt Menschen in offenen Booten aus Nordafrika über das Meer gelangt.