Ex-König Juan Carlos Ende 2016 auf Mallorca. | J. Aguirre

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Seit Jahrzehnten verbringt die spanische Königsfamilie ihren Sommerurlaub im Marivent-Palast auf Mallorca, doch dieses Mal könnte alles anders werden als sonst.

Kommt er, oder kommt er nicht? Diese Frage stellen sich Beobachter auf Mallorca seit Tagen. Bis zuletzt beharrten Vertreter des Yachtclubs in Palma jedenfalls darauf, dass Ex-Staatsoberhaupt Juan Carlos in der Sechs-Meter-Klasse auf der Yacht „Bribón” (zu Deutsch: „Strolch”) angemeldet ist – und wohl auch teilnehmen wird. Von der Pressestelle im Königshaus war dazu keine offizielle Bestätigung zu erhalten.

Am vergangenen Wochenende – nach dem Platzen von „Corinna-Gate” – wollte Juan Carlos eigentlich bei einer Regatta im Badeort Sanxenxo in Galicien mitsegeln. Diese wurde jedoch wegen Windstille abgesagt. Er selbst blieb eine Stunde lange im Auto sitzen, statt sich dem Publikum zu zeigen.

Wie er bei einem möglichen Aufenthalt auf Mallorca mit der Öffentlichkeit umzugehen gedenkt, ist vor diesem Hintergrund unklar. Auf MM-Anfrage wollte man sich im Palast nicht dazu äußern, ob im Hinblick auf denkbare Proteste rund um die Regatta oder den Marivent-Palast im Stadtteil Cala Major spezielle Sicherheitsmaßnahmen geplant sind.

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Auch ob Infantin Cristina de Borbón mit ihren Kindern zum Besuch in der Sommerresidenz auf Mallorca auftauchen könnte, wurde nicht beantwortet. Im Vorfeld hatte es anhaltende Spekulationen darüber gegeben, die Familie wolle über die kürzlich erfolgte Inhaftierung von Cristinas Ehemann Iñaki Urdangarin im Zusammenhang mit dem Korruptionsfall „Nóos” mit einem versöhnlichen Foto hinweggehen.

Überhaupt war die Rede erstmals seit Jahren von einem Treffen im größeren Kreis, denn der „Ex” hatte sich seit seiner Abdankung 2014 kaum noch auf der Insel blicken lassen. Segeln konnte er spätestens seit einem Elefantenjagd-Unfall im Jahr 2012 nicht mehr. Mittlerweile gilt er aber als völlig genesen. Im 80. Geburtstagsjahr von Juan Carlos und seiner Gattin Sofía war in den Sommerferien angeblich eine Art „Familienzusammenführung” geplant.

Auch vom „Fall Corinna” einmal abgesehen scheint der Haussegen jedoch schief zu hängen: Nachdem die amtierende Königin Letizia in Palmas Kathedrale wegen eines unerwünschten Fotos ihrer Kinder mit der Schwiegermutter zusammengerauscht war, soll der Ex-König laut Chronistin Pilar Eyre seinen Erben Felipe „im Interesse der Monarchie” sogar zur Scheidung aufgefordert haben. Gleichzeitig ist es indes kein Geheimnis, dass Juan Carlos seinerseits immer wieder mit mutmaßlichen außerehelichen Affären Schlagzeilen machte.

Der amtierende König Felipe VI. ist unterdessen ebenfalls als Teilnehmer bei der Copa del Rey gemeldet und wird am Wochenende mit Frau und Kindern auf Mallorca eintreffen. Er segelt auf der "Aifos". Seine Schwester Elena wurde am Donnerstagabend bereits im Yachthafen Puerto Portals gesichtet. Sein Neffe Juan Froilán besuchte ein Konzert in Magaluf.