Zum dritten Mal klettern Freiwillige auf die Türme und senden von dort Rauch- und Lichtsignale. | Archiv UH

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Zum dritten Mal findet die symbolische Signalkette rund um Mallorca in diesem Jahr statt. Die Organisatoren wollen mit der Aktion an diesem Samstag, 12. Januar, zum einen auf die Küstenwachtürme als historisches Kulturgut, zum anderen auf die Lage der Flüchtlinge im Mittelmeerraum aufmerksam machen. Wie schon in den vorangegangenen Jahren soll die Signalkette zunächst am Mittag um 13 Uhr durch Rauchsignale geschlossen werden, nach Einbruch der Dunkelheit um 18.15 Uhr dann mit bengalischen Fackeln.

Freiwillige postieren sich zu dem Zweck auf Burgen, Wach- und Kirchtürmen, im vergangenen Jahr an 56 Orten. In diesem Jahr sind es 48, außerdem steht die Aktion unter dem Motto „Ein Lied für die Menschenrechte”: Die Teilnehmer singen um 13 Uhr das Lied „Viatge a Ítaca” des katalanischen Komponisten und Sängers Lluís Llach.

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Ins Leben gerufen haben die mallorquinische Signalkette im Jahr 2017 einige Lehrer der weiterführenden Schule in Marratxí sowie der balearische Mathematikerverband. Anlass war der 400. Todestag des mallorquinischen Universalgelehrten Joan Binimelis, der als Erfinder des Küstenwarnsystems auf der Insel gilt. Mittlerweile hat das Kultur- und Denkmalschutzdezernat des Inselrats die Koordination übernommen.

„Für uns ist das eine Gelegenheit, auf die Notwendigkeit des Denkmalschutzes aufmerksam zu machen”, sagt Kika Coll, Generaldirektorin beim Inselrat. Kulturdezernent Francesc Miralles wiederum betont: „Initiativen wie diese haben heute mehr Berechtigung denn je zuvor, in Zeiten, in denen von allen Seiten gefordert wird, die Bürger- und Menschenrechte zu beschneiden.”

Im Manifest aus dem Jahr 2017, in dem die Aktion zum ersten Mal stattfand, heißt es: „Wir wünschen uns, dass diese Wachtürme, die einst als Verteidigungsbauwerke angelegt wurden, heute als Leuchttürme dienen, die denjenigen ihren Weg erhellen, die vor Krieg, Gewalt und Elend fliehen und ein besseres Leben suchen."