Palmas Feuerdrache "Drac de na Coca". | J. Aguirre

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Mallorca ist in Feierlaune. MM informiert, was sie anlässlich Sant Sebastià wo erleben können. Wenn der wichtigste Festtag der Palmesaner wie in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, muss er nach spanischer Tradition jedenfalls gebührend nachgeholt werden. Am Montag, 21. Januar, bleiben Firmen, Geschäfte und Schulen deswegen geschlossen. Für Einkäufe muss man sich in Nachbargemeinden wie Marratxí bemühen, wo zum Beispiel die Einkaufszentren geöffnet haben.

Eigentliches Highlight des Wochenendes sind neben dem Grillen in erster Linie die kostenlosen Konzerte auf acht Plätzen der Innenstadt. Die spanienweit bekannte Folk-Rock-Gruppe Celtas Cortos (22.25 Uhr, Plaça d’Espanya) sowie Flamenco-Popstar Kiko Veneno (21.45 Uhr, Plaça de la Reina) sind in diesem Jahr die Stargäste der Festivitäten, die sich über Jahre hinweg aus Kostengründen auf lokale Musikgrößen hatten beschränken müssen – was ja durchaus ebenfalls seinen Charme hat (ausführliches Programm hier). Das Budget ist im Vergleich zu 2018 von 413.000 auf 530.00 Euro gestiegen, liegt aber immer noch etwa 50 Prozent unter dem Niveau vor der Krise.

Die Musikbühnen sind thematisch aufgeteilt und dürften für jeden Geschmack von Jazz bis Elektronik etwas zu bieten haben. Einer der Auftrittsorte wird von der Plaça de la Porta Pintada übrigens in den Sa-Feixina-Park verlegt. Am Sonntagabend, 20. Januar, folgt auf der Plaça d’Espanya noch ein Konzert des Radiosenders Cope (Vorgruppen ab 21.30 Uhr, Hauptact 22.50 Uhr). Dabei präsentieren sich „La Mari” – Virtuosin des elektronischen Flamenco und Sängerin von „Chambao” sowie ihr stilistisch ähnlich gepolter Kollege Javi Medina.

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Statt im Sommer findet Palmas größte Fiesta des Jahres immer im Januar statt. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Ehrentag des Stadtheiligen (Sant Sebastià) auf den 20. Januar fällt. Möglicherweise hat es aber auch etwas damit zu tun, dass sich die Winterkälte um diese Jahreszeit allmählich empfindlich in die Länge zieht.

Aushalten lässt sich das am besten mit Lagerfeuern, Grillen und Partymusik. Vor allem, wenn es trocken bleibt, ist am Vorabend des 20. Januar zur „Revetla de Sant Sebastià” mit dichtem Gedränge zu rechnen. Sollte es am Samstagabend, 19. Januar, hingegen Regentropfen geben, lässt es sich wesentlich entspannter bummeln. Dass die ganze Kleidung am nächsten Tag nach Holzfeuer riecht und auch dem Mantel die Reinigung oder Wäsche nicht erspart bleibt, sollte man allerdings einkalkulieren.

Das früher fest zum Programm gehörende Feuerwerk zum Abschluss ist in Krisenzeiten der Sparpolitik zum Opfer gefallen und trotz inzwischen besserer Konjunktur vom derzeit regierenden Linkspakt auch nicht wieder neu aufgelegt worden. Es scheint aber auch von niemandem ernsthaft vermisst zu werden.

Hingegen müssen sich die Stadtoberen nun Kritik von Rechtsaußen anhören, weil das Festprogramm unter anderem auf Arabisch herausgegeben wurde. Das wird in einer Pressemitteilung der antikatalanischen Vereinigung „Sociedad Civil Balear” angeprangert, die von Schlagworten wie „Putschisten” und „Separatisten” nur so strotzt. Die Sache hat zwar nicht wirklich das Zeug zum Aufreger. Da 2019 auf Mallorca ein Superwahljahr ist, darf man sich an den Grillständen der politischen Parteien aber auf kostenlose Häppchen oder zumindest auf Freibier freuen. So wurde der Wählerfang zumindest in der Vergangenheit immer gehandhabt.