Klaus Merkle ist Kapitän auf der "Professor Albrecht Penck". | J. Morey

TW
6

Endlich im sicheren Hafen: Am Dienstag hat das deutsche Rettungsschiff "Professor Albrecht Penck" im Hafen von Palma festgemacht. Die Crew war seit knapp einem Monat auf dem Mittelmeer unterwegs. Am 29. Dezember hatte Kapitän Klaus Merkle 17 Flüchtlinge vor der libyschen Küste aufnehmen lassen.

Die "Professor Albrecht Penck" gehört der deutschen Seenotrettungsorganisation Sea Eye. Das Schiff ist eigentlich zur Überwachung der Küsten gedacht. Doch an jenem Dezember-Tag sichtete die Crew ein Flüchtlingsboot in Seenot und es gab kein weiteres Rettungsboot in der Nähe, das hätte helfen können. Also beschloss der Kapitän, die 16 Männer und eine Frau, aufzunehmen. "Das Schiff hat Kapazitäten für 50 Leute. Ich weiß nicht, was passiert, wenn wir mal ein Boot mit 100 Leuten finden", sagt Kapitän Merkle.

Ähnliche Nachrichten

Zehn Tage lang wartet die Besatzung in den Gewässern vor Malta, schließlich durften die Flüchtlinge abgesetzt werden. "Doch Malta duldet keine Rettungsboote in seinen Häfen", sagt Klaus Merkle, so legte die "Professor Albrecht Penck" wieder ab. Auf Mallorca bleibt die Crew nun zwei Wochen, bevor das Schiff wieder in See sticht.

Klaus Merkle, der lange Jahre auf Handelsschiffen arbeitet, bemängelt, dass es nicht genügend Rettungsschiffe auf dem Mittelmeer gäbe. Das Problem müsste allerdings auch von libyscher Seite angegangen werden. "Es ist traurig, was Europa da macht, das Leben von Menschen steht auf dem Spiel."