Joana Mascaró sagt: „Die Arbeit mit Kühen ist anstrengend.” | G. Vicens

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Bauer ist im Medienzeitalter nicht gerade der angesagte Traumberuf, aber es gibt Hoffnung (und Nachwuchs) für die Landwirtschaft auf Mallorca. Die MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora” hat in ihrer Sektion „Fora Vila” (frei übersetzt „auf dem Lande”) die Jungbäuerin Joana Mascaró vorgestellt, die inmitten von Tieren auf dem Landgut S’Hort de Son Coves bei Campos groß geworden ist und sich dafür entschieden hat, selbst den Beruf der Landwirtin zu ergreifen.

Seit einem Jahr trägt Mascaró den Titel der „Pagesa jove” („Jungbäuerin”) und ist als Einzige ihrer Zunft auf Mallorca spezialisiert auf Rinderzucht. Überhaupt gibt es auf den Balearen nur sehr wenige Jungbäuerinnen, gerade einmal 189 unter 40 Jahren.

Wie Joana zu ihrem Traumberuf gefunden hat? Eigentlich hat die junge Frau Tourismus studiert, aber das Landleben hat sie nie ganz losgelassen. Und so entschied sie sich für eine „Karriere” in der Landwirtschaft, stieg im elterlichen Betrieb mit ein – dort musste sie sich 75 Rindern annehmen – und kümmert sich zudem um administrative Angelegenheiten des Bauernverbandes Campos.

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Den Landwirtschaftssektor erachtet Joana als schwierig: „Es ist kompliziert geworden, ich kann bisher bei den Betrieben keinen wirklichen Generationswechsel feststellen”, so Mascaró. „Es gibt etwa 20 große Höfe für Rindfleisch, die meisten werden aber von älteren Landwirten geleitet.”

Ein Grund für die „Angst” der jüngeren Bauern vor Kühen seien die Arbeitszeiten. „Die sind viel entspannter, wenn man Gemüse anbaut oder nur ein paar Schweine zu versorgen hat”, so Mascaró. „Kühe müssen gemolken werden, auch an Sonn- und Feiertagen. Man kommt nie zur Ruhe.” Wenn ihr Vater in Rente geht, will Mascaró den Hof alleine leiten. „Ich kann das, ich bin stark genug. Außerdem kommt es in der Landwirtschaft mehr auf Cleverness denn auf Körperkraft an.” (red)

(aus MM 06/2019)