Gunter Greffenius in seinem Haus bei Artà. | Patricia Lozano

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Fincafeier auf Mallorca oder großer Jazz-Brunch in München? Am Sonntag, 24. Mai, wird Gunter Greffenius weder auf die eine noch auf die andere Weise seinen 80. Geburtstag begehen. Die Einschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie lassen weder das Reisen noch große Veranstaltungen zu. Deshalb findet der runde Geburtstag dieses Jahr in München im Kreis der Familie und mit engen Freunden statt.

Renommierter Jurist, begeisterter Sportler, Musiker mit Leib und Seele: Greffenius liebt die Vielfältigkeit, nur bei seiner Frau Waltraud habe er eine Ausnahme gemacht, sagt er lächelnd. Auf Mallorca, wo er seit 1985 ein Zweitdomizil hat, kennen ihn viele deutschsprachige Residenten swingend am Vibrafon. Ursprünglich hatte es der gebürtige Hannoveraner mit dem Klavier bis ans Konservatorium gebracht. Doch nach einem denkwürdigen Konzert von Lionel Hampton wollte der 16-jährigen Greffenius nur noch eins: Vibrafon spielen.

Beruflich entschied er sich jedoch für einen Weg, den schon sein Vater und Großvater gegangen waren: Er studierte Jura. Noch als Referendar und junger Anwalt in München hatte er allerdings eine kommerzielle Band. Blue Birds nannte sie sich und war 1972 die offizielle Olympiaband. Dann nahm Greffenius Abschied von der Bühne. Den Rhythmus gab nun die Kanzlei des Medien- und Vertragsanwalts vor, der Sportler wie Karl-Heinz Rummenigge, Steffi Graf, Boris Becker und Christian Neureu-ther vertrat und beriet. Der Musik blieb er im Nebenberuf als Komponist, Produzent und Verleger erhalten.

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Genau 20 Jahre ist es her, dass Greffenius an seinem 60. Geburtstag aus einer Laune heraus wieder zu den Mallets griff und Vibrafon spielte. Drei Jahre später scharte er renommierte Musiker um sich und gründete die Munich Swing Stars. Zu den Höhepunkten der Band gehörten 2004 das Geburtstagskonzert für den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, aber auch die Charity-Auftritte für die Gunter und Waltraud Greffenius Stiftung, die künstlerische Talente aus sozial schwachen Familien fördert. Auf Mallorca konnte man ihn zudem mit Pianisten vom Rang eines Paul Kuhn, Manfred Kullmann und Thilo Wagner live erleben.

Der Jazz ist nicht Greffenius‘ einzige kreative Ader. Im Jahr 2000 erschien sein Buch „Das süße Lied der Nachtigall“, eine Hommage an Mallorca, von 2016 bis 2019 schrieb er bei der Münchner Abendzeitung seine Samstagskolumnen, und auch bei MM hat er verschiedene Gastkolumnen veröffentlicht. Des Weiteren kann man bei Instagram (@erlebt.geschichten) seine autobiografischen Kurzgeschichten lesen.

Unterdessen will Greffenius möglichst bald wieder nach Mallorca kommen. „Mal sehen, vielleicht gibt es dieses Jahr ja noch ein Konzert“, zeigt sich der Jubilar zuversichtlich. Die Musik sei für ihn ein Jungbrunnen, hat er einmal in einem MM-Interview gesagt. Möge er noch lange spielen!