Die Sängerin kommt nun doch nicht. | Harald Hoffmann

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Ein Picknickkonzert von Nena zum Sonnenuntergang im Golf de Andratx: Schön wär‘s gewesen. Diesen Dienstag wurde die für 9. Oktober angekündigte Veranstaltung kurzfristig abgesagt. „Die Gemeindeverwaltung in Andratx hat uns die endgültige Bestätigung immer noch nicht gegeben“, nennt Veranstalter Roland Michael einen der Gründe. „Das Ayuntamiento hat uns sogar auf einen kleinen Irrlauf geschickt. Letzte Woche hieß es noch, wir brauchen die Bestätigung vom Gesundheitsamt. Das Gesundheitsamt sagte aber, dass wir sie nicht benötigen."

Warum die Absage so spät kommt, erklärt Michael so: „Wir haben bis zum Schluss versucht, das Konzert durchzuboxen. Aber besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Und uns ist es lieber, jetzt zu sagen, dass es nicht geht, als am Freitag dazustehen und die Leute blöd sterben lassen, wie es auch anderen Veranstaltern passiert ist. Das machen wir nicht.“

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Doch es gibt noch einen weiteren Grund für die Absage: „Nena wollte entspannt im Auto hierher fahren, weil es zu Coronazeiten nicht einfach ist, eine 25-köpfige Crew sicher mit dem Flieger auf die Insel zu bekommen. Auch fliegt Nena in Coronazeiten sehr ungern. Die steigenden Zahlen von Covid-Fällen in Frankreich und Katalonien und die damit verbundene Ungewissheit haben aber dazu geführt, dass sie nun doch nicht fahren will.“ Warum Nena partout nicht fliegen will, konnte Michael nicht sagen. „Aber generell ist die Fliegerei für viele Menschen wegen der vielen Auflagen derzeit nicht gerade das Angenehmste auf der Welt.“

Und was passiert mit den verkauften Tickets? „Die Karten werden sofort zu 100 Prozent zurückerstattet, ohne Abzüge von Gebühren. Wir sind jetzt gerade dabei, mit Nena einen neuen Termin im nächsten Jahr zu finden. Den werden wir hoffentlich schnellstens bekanntgeben.“

Bleibt die Frage, ob es nicht ohnehin klüger gewesen wäre, das Konzert erst 2021 zu veranstalten. Michael verneint dies. „Uns war wichtig, auch in Zeiten wie diesen zumindest zu probieren, ein Lebenszeichen zu geben und den Leuten Entertainment zu bieten. Und es ging uns darum, den Leuten hier unter die Arme zu greifen, von den Bühnenarbeitern bis hin zu Licht, Ton und Technik. Das finde ich besser, als auf die Straße zu gehen und zu protestieren.“