In den vergangenen Jahren lockte die Weihnachtsbeleuchtung stets viele Menschen in das Zentrum von Palma. | Pere Bota

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Auf Mallorca wird engagiert diskutiert: Soll es dieses Jahr Weihnachtsbeleuchtung geben oder soll mit dem Geld Opfern der Coronakrise geholfen werden?

Im Internet findet eine spanienweite Initiative immer mehr Zulauf, die fordert, dass die festlichen Lichter in diesem Winter nicht erstrahlen sollen. Das Geld wäre sinnvoller angelegt, wenn man damit zum Beispiel Hoteliers, Freiberufler oder andere Menschen unterstützen würde, die durch die wirtschaftlichen Folgen besonders stark betroffen sind.

Calvià hat bereits entschieden, so zu verfahren. In den anderen Gemeinden der Insel gibt es unterschiedliche Auffassungen. Viele Orte werden die Ausgaben für die Weihnachtsbeleuchtung reduzieren, ganz darauf verzichten wollen die wenigsten. Genannt werden vor allem zwei Gründe: Der weihnachtliche Glanz trage dazu bei, dass die Menschen konsumieren, vor allem für kleinere Läden sei ein besinnliches vorweihnachtliches Einkaufsambiente wichtig. Außerdem wolle man den Kindern nicht die Freude an der Beleuchtung und am Fest nehmen.

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Aus dem Rathaus von Llucmajor heißt es zum Beispiel, dass man kein trauriges Weihnachten wolle. Zwar werden die Lichterkosten um 20.000 Euro runtergeschraubt, aber: "Wir wollen auch alle dazu ermutigen, auszugehen, einzukaufen und in den Bars und Restaurants zu konsumieren, wobei stets die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden müssen."

In Palma wird die Beleuchtung wie gewohnt erstrahlen, was die Stadt rund eine Million Euro kostet. Die Verträge zur Installation der Lichter wurden bereits im Januar geschlossen, im August hat man damit begonnen, die ersten Lampen zu montieren.

Der übliche Event beim Einschalten der Beleuchtung, zu dem normalerweise Tausende ins Zentrum der Stadt strömen, fällt dieses Jahr wegen Corona aus. Es ist zwar für den 26. November ein kleiner, symbolischer Festakt vorgesehen, aber ohne Publikum.