Toni Bestard und Sandra Lipski mit dem live zugeschalteten Wim Wenders. | Patricia Lozano

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Mit einem Cocktail im Caixa Forum und einer Gala im ausgebuchten Teatre Principal begann am Mittwochabend in Palma das zehnte Evolution Mallorca International Film Festival. „Was als Impuls, als Traum begann, ist von Jahr zu Jahr mehr gewachsen. Wir haben es geschafft", sagte die Leiterin und Gründerin des Festivals, Sandra Lipski, mit Blick auf die erste Dekade. Nicht ohne Stolz wies sie darauf hin, dass Evolution inzwischen das am längsten laufende Festival auf Mallorca ist.

Die Verleihung von zwei der wichtigsten Auszeichnungen des Festivals war einer der Höhepunkte des Abends. Die junge französische Filmemacherin Suzanne Lindon erhielt den Nachwuchspreis Evolutionary Award 2021. Ihr Spielfilmdebüt „Spring Blossom“ lief bereits in Cannes und wird am Freitag, 29. Oktober, im Cineciutat in Palma präsentiert.

„Diesen Film zu machen war ein Traum für mich, und ihn jetzt auf diesem Festival sehen zu können, ist wie eine Fortsetzung dieses Traums“, sagte Lindon, als sie den Preis von Lipski überreicht bekam.

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Der Evolution Honorary Award ging dieses Jahr an Wim Wenders. Der deutsche Cineast hatte nicht nach Mallorca kommen können, war jedoch per Video live zugeschaltet und lauschte aufmerksam der Laudatio des mallorquinischen Regisseurs Toni Bestard. Dank eines kleinen Darstellertricks sah es so aus, als reiche Festspieldirektorin Lipski den Preis in die Leinwand hinein. „Ich habe das Festival in den vergangenen Ausgaben verfolgt, und es bedeutet mir sehr viel, diesen Preis in Ihrer zehnten Ausgabe zu erhalten", dankte der Großmeister des Films.

Einer der Stars des Abends war der spanische Filmemacher Benito Zambrano. Mit seinem Film „La voz dormida“ war 2012 die erste Ausgabe des Festivals eröffnet worden. Mit seiner jüngsten und mit großem Beifall bedachten Produktion „Pan de limón con semillas de amapola“ (Zitronenbrot mit Mohnsamen) begann nun die zehnte Edition. Der Film kommt am 12. November in die spanischen Kinos.

Zambrano war mit einem Teil der Darsteller zur Eröffnung gekommen. Ebenso mit dem mallorquinischen Komponisten Joan Valent, der den Soundtrack schrieb. Auch anwesend war Cristina Campos, die Autorin des Drehbuchs und gleichnamigen Romans, der dem Film zu Grunde liegt und unter dem Titel „Die Insel der Zitronenblüten“ in Deutschland erschienen ist.

Wie sehr das internationale Festival in der mallorquinischen Gesellschaft und Politik angekommen ist, spiegelte sich in den Worte der Inselratspräsidentin Catalina Cladera wider. Sie verglich die Festspiele mit einem „Kind, das wir mit großer Zufriedenheit jedes Jahr mit mehr Filmen, Filmemachern und Möglichkeiten für das lokale Kino wachsen sehen“. Wie Wunsch und Ansporn zugleich klang ihr abschließendes „Lang lebe Evolution!“.