Tyson hatte bisher kein einfaches Leben. Geboren wurde er in der spanischen Afrika-Exklave Melilla. Dort wurden ihm als Jungtier die Ohren und die Rute kupiert. Dieser Vorgang wird oft bei Rassehunden durchgeführt. Eine mallorquinische Familie adoptierte den jungen Hund schließlich und nahm ihn mit auf die Baleareninsel. Kurz nach seiner Ankunft musste er im Welpenalter aufgrund von Darmproblemen in die Tierklinik eingeliefert werden. Obwohl es nicht gut um Tyson stand, erholte er sich schnell und konnte zu seiner mallorquinischen Familie zurückkehren. Dort lebte er sechs Jahre.
Da die Familie aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten die Wohnung wechseln musste und in ihrer neuen Bleibe keine Haustiere erlaubt waren, übergab sie Tyson an einen Familienangehörigen. Dort wurde der Hunde jedoch mehrfach misshandelt, bis sich der Rüde schließlich zur Wehr setzte und seinen Angreifer biss. Dieser brachte ihn daraufhin zur Tierauffangstation Son Reus.
Dort wartet der Hund seither auf ein liebevolles Zuhause. Mitarbeiter des Tierheims beschreiben Tyson als unproblematisches, freundliches und kinderliebes Tier. Da der Rüde einer Kampfhunderasse angehört, stellt sich die Vermittlung meist als schwierig heraus. Da der Pitbull zu den gefährlichen Hunderassen zählt, muss eine entsprechende Lizenz bezahlt werden.
Tyson sei aber alles andere als gefährlich. "Er wurde erst vor kurzem von zwei kleineren Hunden im Tierheim attackiert. Man sieht immer noch die Narben in seinem Gesicht. Trotzdem hat er sich nicht gewehrt. Er ist einfach ein guter Junge", erzählt die ehrenamtliche Helferin Patricia Álvarez. "Er verdient einfach ein schönes Zuhause und eine Familie, die gut für ihn sorgt."
Son Reus sucht Unterstützer
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Anzahl der Tiere in Son Reus deutlich angestiegen. Viele Halter konnten teure Tierrechnungen und Futter nicht mehr zahlen oder mussten aus finanziellen Gründen in kleinere Wohnungen umziehen. Derzeit suchen knapp 200 Hunde und Katzen eine langfristige Bleibe. Daher werden händeringend ehrenamtliche Helfer gesucht.
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