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Hunderttausende haben in Spaniens Hauptstadt Madrid gegen die Vernachlässigung des Gesundheitssektors protestiert. Nach einem Sternmarsch versammelten sich nach Angaben der Organisatoren circa 670.000 Menschen am Sonntag am Cibeles-Platz im Zentrum der Hauptstadt. Das Innenministerium schätzte die Zahl der Demonstranten derweil auf 200.000. Protestiert wurde gegen die Sparpolitik und die Pläne der konservativen Regionalregierung in Madrid, die Notfallversorgung wegen des Personalmangels in den öffentlichen Gesundheitszentren zum Teil auch online zu absolvieren.

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Zur Teilnahme an der Kundgebung hatten unter dem Motto "Madrid erhebt sich" verschiedene Bürgerinitiativen aufgerufen. Unter den Teilnehmern waren unter anderem bekannte Künstler, zum Teil ganze Familien mit Kindern und Großeltern, Politiker verschiedener Parteien, Gewerkschaftler sowie auch Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitssektors. Sie forderten neben mehr Investitionen auch den Rücktritt der regionalen Regierungschefin Isabel Díaz Ayuso.

"Die Kürzungen, die bereits seit 2010 vorgenommen werden, sind für die öffentliche Gesundheit verheerend. Die Situation ist inzwischen unhaltbar", sagte eine Ärztin am Krankenhaus Hospital de la Princesa der spanischen Nachrichtenagentur Europa Press. Eine andere Demonstrantin wurde von der Agentur mit den Worten zitiert: "Meine Ärztin hat in der Sprechstunde nur zwei Minuten für jeden Patienten, außerdem arbeitet sie auch in der Notaufnahme. Ich zahle meine Steuern, damit der öffentliche Sektor das Wichtigste ist."