Futuristisch, exklusiv und innovativ: Die neue Location bei Bremen soll im Herbst 2023 eröffnet werden. Foto: privat Lebt seinen Traum: In der Halle des Geschäftsmanns stehen über ein Dutzend Supercars. | Privat

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Schnelle Autos sind die Leidenschaft des 30-jährigen Jerome Böker aus Stuhr bei Bremen. Bereits mit acht Jahren begann seine Faszination für den Motorsport, die in seiner Jugend zu einer Passion für extravagante Fahrzeuge heranwuchs. Und mittlerweile führt der Jungunternehmer wortwörtlich ein Leben auf der Überholspur und handelt mit Autos wie Porsche, Lamborghini, Ferrari und McLaren. Zum MM-Gespräch kommt er mit einem Mercedes-AMG G 63 mit V8-Motor, edlem Interieur und gesteppten Ledersitzen. "Als Sportwagenhändler muss man sich ja hier auf der Insel vernünftig positionieren. Da kann man nicht mit einem gebrauchten Polo vorfahren", sagt Böker lachend. Zudem passe der 570-PS-Bolide auch gut zur Insel mit ihren Gebirgsstraßen in der Tramuntana.

Vor viereinhalb Jahren gründete der Selfmademan nach seinem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens sein Autohaus. Doch bis zu seinem Erfolg war es ein langer Weg – denn Böker wurde nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren, wie er selbst sagt, sondern stammt aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater arbeitete als Mechaniker, und mit 15 Jahren begann der junge Jerome Motocross zu fahren. Noch in der Schulzeit fing er damit an, Oldtimer zu restaurieren. Den Startschuss für seine Idee, mit edlen Autos zu handeln, hatte der damalige Schüler mit 18 Jahren. Für wenig Geld kaufte er damals einen kaputten Pickup, restaurierte ihn und verkaufte ihn später mit hohem Gewinn.

Später, während seiner Studienzeit, kann er sich bereits seinen ersten eigenen Porsche leisten. Doch das Traumauto erarbeitete er sich eigenen Angaben zufolge hart. Um zu sparen, wohnte Böker während seines Studiums bei seinen Eltern. "Ich habe alle Studenten-Jobs angenommen, die es gab, und bereits erste Deals mit Autos gemacht. Daher habe ich mir alles Geld von der Pike auf erspart", erklärt der Geschäftsmann. Bereits in seinen Jugendjahren habe er viel gearbeitet, keine Party gemacht und kaum "gelebt". Und das scheint sich ausgezahlt zu haben. Denn mit 25 Jahren hat er auf diese Weise 100.000 Euro angespart. Das Geld diente ihm als Kapital für sein Autohaus: Er investierte in zwei Porsche-Sportwagen, einen Cayenne und einen Cayman, und mietete eine Halle an. Den Innenraum des Gebäudes baute er selbst aus und bastelte zudem in Eigenregie eine Website. Danach sei vieles von selbst gekommen. "Ich mache das seit jeher, und Autos waren schon immer meine Motivation", erklärt Böker.

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Ein Schmuckstück in seiner Autohalle war ein Lamborghini Aventador mit 770 Pferdestärken unter der Haube, den er jüngst für 750.000 Euro verkauft hat. In seiner Halle stehen derzeit rund 15 Fahrzeuge im Gesamtwert zwischen 2,5 bis drei Millionen Euro. "Ich kaufe und verkaufe schnell, das aber aufgrund des limitierten Kapitals", so der Händler mit der Sportwagen-DNA. Neben jungen Startup-Gründern, Superreichen und alteingesessenen Unternehmern gehören auch Fußballer und Musiker zu seinen Kunden. Und mit einigen von ihnen, wie dem Rapper Kool Savas, entwickelte sich sogar eine Freundschaft. Böker sagt: "Es geht mir nicht vorrangig darum, viel Geld zu haben. Das Coole bei meinem Business ist auch das Vernetzen mit anderen Leuten. Das erweitert unheimlich den Horizont."

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Hat Benzin im Blut: Jerome Böker beschäftigt sich seit seiner Jugend mit dem Motorsport und restaurierte Oldtimer. Auf Mallorca ist er geschäftlich und privat mit einem Mercedes-AMG G 63 im Wert von 180.000 Euro unterwegs. Foto: Patrizia Lozano

Erst vor wenigen Tagen ließ er einen besonders edlen Luxus-Flitzer, einen roten Ferrari California Cabrio, für einen Kunden mittels einer Spedition auf die Insel liefern. "Ich habe auf Mallorca erst fünf Autos verkauft und bin noch dabei, mir ein Netzwerk aufzubauen", erklärt der Autohändler. Von der Insel ist Böker übrigens begeistert: "Das ist hier mein Happy Place. Sobald ich lande, setzte ich mich ins Auto, und der Wind knallt gegen das Fenster – das ist ein geiles Gefühl." Derzeit verbringt Böker regelmäßig zehn Tage im Monat auf Mallorca. In den kommenden Jahren will er jedoch die Hälfte seiner Zeit auf der Balearen-Insel sein, und den Rest in Deutschland. Eine Wohnung hat er hier noch nicht, und seinen Mercedes-Geländewagen parkt er die meiste Zeit am Flughafen Son Sant Joan. "Ich habe immer erst ein Auto, dann einen Jetski und zuallerletzt eine Immobilie auf der Insel gewollt", scherzt der Geschäftsmann. Und hier auf der Insel könne er auch später vielleicht in den Handel mit Motorbooten einsteigen – doch das sei ferne Zukunftsmusik, eklärt Böker.

Derzeit bastele er jedoch in seiner deutschen Heimat, nahe Bremen, an einem viel größeren Projekt. Denn vor zweieinhalb Jahren erwarb er ein 2500 Quadratmeter großes Grundstück, auf dem er derzeit einen futuristischen Auto-Concept-Store errichtet. Mit atmosphärischer Musik, einem Showroom und zum Verkauf stehender Designerkleidung soll das ein Gegenentwurf zu einem klassischen Autohaus werden. Viele seiner geschäftlichen Meilensteine dokumentiert Böker auf seinem Youtube-Kanal. Unter anderem findet sich dort ein Video, in dem der Geschäftsmann einem Zehnjährigen einen Traum erfüllt und ihn in seinem "Ferrari-Taxi" mitfahren lässt.