Ein junger Mann trägt Bierdosen auf der Strandpromenade am Strand von Arenal auf Mallorca. Die Gastronomen, Hoteliers und Clubbetreiber Mallorcas haben dringend schärfere Maßnahmen gegen sogenannte Saufurlauber gefordert. | Clara Margais/dpa

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Die Gastronomen, Hoteliers und Clubbetreiber Mallorcas haben dringend schärfere Maßnahmen gegen sogenannte Saufurlauber gefordert. Die Lage an der deutschen Urlauber-Hochburg Playa de Palma sei inzwischen "alarmierend" und "unhaltbar", versicherten die wichtigsten Unternehmer-Verbände dieses Gebiets der Insel in einer gemeinsamen Pressemitteilung, die am Mittwochabend veröffentlicht wurde. "Jetzt reicht's", heißt es in dem "dringenden Aufruf" an die Behörden.

Mit ihrem schlechten Benehmen beschmutzten zahlreiche Touristen zunehmend das Image der Playa de Palma, klagen der Hotelierverband AHPP, der Gastrozusammenschluss CAEB und der Nachtclubverband ABONE. Sie fordern von den für den "Ballermann" zuständigen Behörden drastische Maßnahmen, wie sie etwa die niederländische Metropole Amsterdam eingeführt habe. Die auf den Straßen verhängten Bußgelder müssten etwa sofort an Ort und Stelle bezahlt werden, heißt es.

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Die Unternehmer warnen, die Lage könne in Zukunft noch schlimmer werden, wenn den "Saufurlaubern" nicht bald Einhalt geboten werde. "Nicht nur die Gegenwart, auch die Zukunft des wichtigen Tourismusgebiets" sei gefährdet, wenn es nicht bald unter anderem eine stärkere Polizeipräsenz und mehr Kontrollen gebe. Bereits am Dienstag hatten unter anderem der Wirt des "Deutschen Ecks" und die Betreiberin des Gasthauses "Zur Krone", beide mitten in der neuralgischen Party-Zone gelegen, ihrem Ärger Luft gemacht. Die Lage werde immer schlimmer, die Urlauber immer zügelloser.

An diesem Donnerstag dann veröffentlichte die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" einen Bericht über den neuesten Trend an der Playa de Palma. Demnach beziehen immer mehr Besucher keine Hotelzimmer, sondern bleiben nur 24 bis 48 Stunden an der Playa de Palma und nächtigen am Strand. Die restliche Zeit vertreiben sie sich mit Alkoholgenuss. Die Getränke und Fast-Food besorgen sie sich in Supermärkten. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Initiatoren der Playa-Qualitätsoffensive "Palma Beach" beklagt, die Lage mit überwiegend deutschen Trinktouristen sei nach der Pandemie schlimmer denn je.