Die im Vergleich zum Einkommen hohen Mietpreise sind vor allem für Geringverdiener ein Problem auf Mallorca. | Archiv Ultima Hora

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Was Mieten angeht, könnte Mallorca das neue Ibiza werden. Zu diesem Schluss kommt eine von der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora initierte Untersuchung. Besonders für Saisonarbeitskräfte im Dienstleistungssektor, aber auch für öffentlich Bedienstete von Justiz bis Sicherheit und für Fachkräfte im Gesundheits- oder Lehrbereich sei es schwer geworden, bezahlbaren Wohnraum auf der Insel zu finden.

Besonders jetzt, wo mehr Pflege- und Krankenhauspersonal benötigt werde, sei es fatal, wenn diese keine Unterkunft auf Mallorca finden würden, so Rosa María Hernández, Präsidentin der Krankenpflegervereinigung COIBA.

Im Zentrum von Palma zu mieten sei eine schier unmögliche Aufgabe, und in weiter entfernten Vierteln wie Establiments oder La Vileta seien auch kaum noch "vernünftige Preise" zu finden, äußern sich Wohnungssuchende. Die Kautionen, die verlangt werden, seien für Einzelpersonen kaum zu stemmen, weshalb sich viele zwangsweise Wohnungsgemeinschaften anschließen würden.

Auf Mallorcas Nachbarinsel Ibiza ist das Wohnungsproblem bereits zu einer ausgewachsenen Krise geworden, die den Tourismussektor und das tägliche Leben der Menschen beeinträchtigt. Wie die COIBA-Präsidentin erzählt, müssten dort Ärzte dort wegen des Wohnraummangels bereits in alten Krankenhäusern übernachten.

Man könne nicht immer mehr Hotels bauen und Touristen anlocken und dabei vergessen, dass auch deren Angestellten wie Servicekräfte oder eben Gesundheitspersonal irgendwo wohnen muss, so Hernández. (dise)