Es wird strenger mit den Immobilien: Illegales Fertighaus auf Mallorca plattgemacht

Die Regierung nimmt die Genehmigungen beim Hausbau auf der Insel offenbar immer stärker unter die Lupe und sieht bei Schwarzbauten genauer hin

Wer eine Immobilie errichten oder kaufen möchte, muss die baurechtlichen Vorschriften beachten.

TW
1

Auf einem weitläufigen Landgut auf Mallorca hat die zuständige Behörde des Inselrats, die Agència de Defensa del Territori (ADT), am vergangenen Sonntag eine ohne Genehmigung errichtete Immobilie abreißen lassen. Die Maßnahme ist Teil der strikteren Vorgehensweise der Regierung gegen unerlaubte Bauvorhaben, nachdem in letzter Zeit immer mehr illegale Bauten und Anbauten auf der Insel entdeckt wurden.

Das betroffene Fertighaus sollte auf einem Grundstück von 2000 Quadratmetern entstehen. Die Eigentümer hatten bereits erhebliche Fortschritte gemacht: Eine Klärgrube sowie ein unterirdischer Wassertank waren bereits installiert, und auch zwei Schächte für Wasser- und Stromleitungen waren gegraben worden. Dies geht aus einem Bericht des Onlineportals cronicabalear.es hervor.

Ähnliche Nachrichten

Legalisierung des Baus soll nicht möglich sein

Nachdem das Ministerium von den illegalen Bauarbeiten erfahren hatte, ordnete es unverzüglich die Einstellung der Arbeiten an und leitete ein Verfahren wegen eines Verstoßes gegen die städtebaulichen Vorschriften ein. Eine Legalisierung des Baus war aufgrund der nicht eingehaltenen städtebaulichen Vorgaben nicht möglich, sodass das Gebäude abgerissen und entfernt werden musste. Die Kosten für den Abriss müssen von den Eigentümern des Schwarzbaus getragen werden.

Wer auf Mallorca ein Grundstück erwerben oder ein Gebäude errichten möchte, sollte sich im Vorfeld über die geltenden städtebaulichen Bestimmungen informieren. In vielen ländlichen Gegenden wurden Immobilien ohne die erforderlichen Genehmigungen errichtet, weshalb es immer wieder vorkommen kann, dass Käufer auf illegale Bauten stoßen.

Anders verhält es sich bei Immobilien oder Anbauten, deren Baurecht lediglich verjährt ist. Im vergangenen Jahr beschloss die Regierung von Ministerpräsidentin Marga Prohens zudem eine nachträgliche Legalisierung für Schwarzbauten, deren Bauverstöße mindestens acht Jahre zurückliegen. Ein Beispiel, das viel Aufsehen erregte, war ein Swimmingpool, der ohne Genehmigung zu nahe an den Klippen des Meeres gebaut worden war.