Orangenbäume, steile Hänge: Die Schönheit des Tals wird in dem Gemälde eindrucksvoll interpretiert.

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Auf dem Bild ist alles detailgetreu vorhanden, was man in der Wirklichkeit sieht. Damals genauso wie heute. Das Tramuntana-Gebirge mit dem Puig Major, die Schluchten, wenn die Hänge steil ins Tal abfallen, die Felder im bunten Blumenschmuck im Tal von Sóller - das Bild muss zu Beginn des Frühjahrs entstanden sein - die Orangenbäume mit den sprichwörtlichen dunklen Blättern und den leuchtenden Zitrusfrüchten.

Und doch ist das Bild von Francesc Rosselló Miralles (1863-1933) "Vall de Sóller" auch wieder anders als die Wirklichkeit. Farben, Linien und Formen sind nur dahin getupft. Alles ist lediglich angedeutet, was der Schönheit des Bildes, das im Jahr 1910 entstand, aber nur zuträglich ist.

Francesc Rosselló wurde als Sohn einer wohlhabenden, kunstinteressierten Familie in Palma geboren, wo er auch studierte. Er wurde durch die mallorquinischen und katalanischen Landschaftsmaler beeinflusst, die um die Wende des 19./20. Jahrhunderts auf dem Höhepunkt ihres Schaffens standen.

Doch die Bandbreite seiner Motive ist breit: Sie umfasst Genreszenen in den frühen Jahren, Porträts und in späterem Alter vor allem Landschaften.

Immer wieder war ihm seine mallorquinische Heimat Skizzen und Bilder wert.

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Schon 1896 nahm er an einer Ausstellung in der Londoner Royal Academy oft Arts teil. Später folgten viele weitere, vor allem auf Mallorca und auf dem spanischen Festland.

Viele seiner Bilder gehören zur Sammlung der Fundació Barceló in der Carrer de Sant Jaume 4 in Palma, wo auch das gezeigte Bild hängt.