Palma wurde 123 v.Chr. als römische Siedlung gegründet. Der Bereich um die Kathedrale ist der größte geschlossene Altstadtkern Europas. Foto: S. Amengual

TW
0

Palma hat den größten geschlossenen Altstadtkern in Europa. Daher steht auch das gesamte "Centro Histórico" unter Denkmalsschutz. Zu Recht gilt die Kathedrale als Wahrzeichen der Stadt. Und zu Recht gelten die Stadtpaläste, die in ihrer Mehrzahl im 15. bis 17. Jahrhundert nach italienischem Vorbild entstanden, als das wichtigste Kulturerbe der Stadt. Aber die Mächtigkeit der italienischen Bauformen scheint in Palma gemildert. Hier dominieren Grazie und Anmut.

Das Gesicht der Stadt wurde allerdings schon viel früher geprägt. Palma wurde als "Palmaria" von dem römischen Konsul Cecilio Metelo im Jahr 123 v. Chr. gegründet. Die römische Siedlung - im Anfang konnte man nur schwerlich von einer "Stadt" sprechen - lag im Gebiet der heutigen Stadtmauer unterhalb der Kathedrale, im Kathedralenviertel bis zum Carrer Morey, zur Plaça Santa Eulàlia, bis zum heutigen Rathausplatz und dem Carrer Palau Reial, der vom Almudaina-Palast zur Plaça Cort führt.

Während der muselmanischen Epoche, die vom 10. bis zum 13. Jahrhundert währte, erweiterte sich das Stadtgebiet, das zu jener Zeit "Medina Mayurka" hieß, und entsprach nun in etwa dem heutigen Altstadtkern rund um die Kathedrale. Zu jener Zeit entstand der arabische Alkazar, der Almudaina-Palast. Sonstige Bauten aus der maurischen Epoche sind heute, bis auf den Almudaina-Bogen in der gleichnamigen Straße sowie die arabischen Bäder, nicht mehr erhalten.

Mit der Rückeroberung durch das Königreich Aragón erlangte Mallorca und damit auch Palma nach und nach sein heutiges Gesicht, auch wenn viele Straßenzüge in der Altstadt sich nach den bereits vorhandenen Vorbildern richteten. Sowohl in der Straßenführung als auch in der Richtung und Ausdehnung. So kommt es, dass Palma viele zum Teil sehr enge Gassen hat, Gassen mit alten Pflastersteinen, die zum Teil aus den Steinbrüchen von Santanyí stammen.

Gassen voller Nostalgie. So wie sie Santiago Rusiñol in seinem Buch "Insel der Ruhe" beschrieben hat: "Sie (die Gassen. Anm. d. Red.) sind so verlassen, dass die Grashalme Zeit finden, in den Zwischenräumen der Steinplatten, die so breit wie Grabsteine sind, zu sprießen."

(Den vollständigen Bericht lesen Sie in der jüngsten MM-Ausgabe, erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.)