Von seinen Reisen geprägt: David Zisman orientiert sich an archaischen Darstellungen. Foto: UH

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"Der Kapitelsaal der Kartause von Valldemossa ist einer der schönsten Ausstellungsräume der Insel", sagt David Zisman, der dort am Freitag, 7. November, eine Skulpturenausstellung eröffnet. Zismans Skulpturen - aus Eisen, Metall, Holz - stellen fast immer Frauen dar, die er auf ironische, manchmal verspielte, aber immer auf poetische Weise zeigt, dabei aber klar und einfach.

Für ihn sind es die Frauen, die die Welt erschaffen und am nachhaltigsten verändern. Für den Preis, auch die Lasten und Kümmernisse zu tragen: "In den Ländern, die ich bereist habe - Türkei, Iran, Pakistan, Afghanistan und Indien - sind die Frauen einerseits oft unterdrückt, gleichzeitig aber auch die Seele der Gesellschaft. Ich schätze mich glücklich, dass ich seinerzeit dort noch reisen konnte, heute wäre das nicht mehr überall möglich." Die Ereignisse im Nahen Osten, sei es in Syrien, dem Irak, in Ägypten oder in Afghanistan, berühren ihn sehr: "Es ist mir so viel vertraut."

Zismans Figuren und Statuetten orientieren sich an archaischen Darstellungen, die er in verfremdeter Form präsentiert: "Dabei liegt mir aber daran, reine Abstraktion zu vermeiden. Was ich zeige, soll definierbar, erkennbar sein."

David Zisman wurde 1940 in London geboren. Er studierte an der London School of Fashion und war danach mehrere Jahre in der Modebranche tätig. Er beschäftigte sich mehrere Jahrzehnte mit antiken Teppichen und Kelims. Seit über 20 Jahren lebt und arbeitet er in Puigpunyent.

Inspiration durch moderne Kunst erfährt er über die "großen Meister", Giacometti, Matisse, Botero. Vergangenheit mit Gegenwart und einem Blick in die Zukunft zu verbinden, ist ihm wichtig. (G.K.)

INFO
Skulpturen von David Zisman in der Sala Capitular der Kartause von Valldemossa, Plaça de la Cartoixa s/n. Valldemossa. Vernissage: Freitag, 7. November um 19 Uhr. Danach bis 13. November von 11 bis 18 Uhr.

(aus MM 45/2014)