Klosterführung: Äbtissin Schwester Teresa, Denkmalschutzleiterin Kika Coll, Incas Bürgermeister Virgilio Moreno. Foto: Nacho Jiménez

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Eines kann man den Hieronymitinnen auf Mallorca gewiss nicht nachsagen: dass sie ihre Kulturgüter nicht mit Zähnen und Klauen verteidigen würden. Um das Inventar ihres leer stehenden Klosters Santa Elisabet in Palma, besser bekannt als Sant Jeroni, vor dem Verfall zu bewahren, begannen sie im vergangenen Mai, es kurzerhand in ihr Kloster Sant Bartomeu nach Inca zu transportieren. Bis sie von der Denkmalschutzbehörde des Inselrats gestoppt wurden. Denn der hatte gar nicht sein erforderliches Einverständnis gegeben.

Während die Erlaubnis des Inselrats nach wie vor aussteht, erhielten die Ordensschwestern jetzt den Segen vom spanischen Kulturministerium. Dieses hatte zwei Experten nach Mallorca geschickt, um die Verhältnisse in Sant Jeroni in Augenschein zu nehmen. Ihr Fazit: Feuchtigkeit, Baufälligkeit und Getier wie Vögel, Nager und Holzwürmer gefährdeten den Bestand der Kulturgüter, darunter eine gotische liegende Holzmadonna, die langsam aber sicher verblasst.

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Auch die Räumlichkeiten in Inca nahmen die Experten unter die Lupe. Trotz einzelner feuchter Stellen und begrenztem Platz kamen sie zu dem Schluss, dass Sant Bartomeu aufgrund seiner Bausubstanz, Sauberkeit und Ventilation der geeignetere Ort zur Aufbewahrung sei.

Da machten sich auch auf den Weg Kika Coll, Leiterin der Denkmalschutzbehörde in Palma, und Virgilio Moreno, Bürgermeister von Inca, nebst seinem Kulturdezernenten Toni Rodríguez. Auf dass sie sich von Äbtissin Schwester Teresa Sant Bartomeu zeigen ließen.

Im Anschluss erklärte Moreno seine uneingeschränkte Unterstützung der Hieronymitinnen. Kika Coll dagegen besteht weiter auf die Vorgaben des Inselrats. Die Kulturgüter sollten zusammen an einem Ort blieben, ließ sie verlautbaren. Ideal dafür seien eigens eingerichtete Räumlichkeiten - am besten im Konvent Sant Jeroni.