Mehr als 22.000 Menschen besuchten im vergangenen Jahr die Nit de l'Art in Palma. Weil die Sammler sich in diesem Gedränge nicht wohlfühlen, haben die Galeristen die Kunstnacht entzerrt. | Foto: Pere Bota

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Der dritte Donnerstag im September hat sich im kollektiven Gedächtnis auf Mallorca als Nit de l'Art eingebrannt. Palmas Kunstnacht hat laut Galerist Frederic Pinya im vergangenen Jahr zwischen 22.000 und 24.000 Besucher angezogen. Diese müssen sich ab sofort umgewöhnen. In ihrem 19. Jahr wurde die Nacht der Kunst von Donnerstag auf Samstag verschoben, in diesem Jahr der 19. September.

Zugleich wird der Zeitraum, in dem die Kunst im Vordergrund steht, erweitert: Am Donnerstag, 17. September, findet im Centre Cultural Contemporani Pelaires um 19 Uhr ein öffentlicher Runder Tisch zum Thema Kunstsammeln statt. Diese Veranstaltung soll am 22. Oktober im Caixa Forum in Palma fortgeführt werden, mit den neuen Kulturverantwortlichen als Gästen. Titel: "Versprechen und Lügen: vier Jahre Kulturpolitik".

Der Freitag, 18. September, ist dem geladenen Fachpublikum vorbehalten. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit erhalten Sammler, Kunstkritiker, Kuratoren und Museumsdirektoren eine Galerienführung, einige von ihnen kommen von außerhalb der Insel.

"Das mallorquinische Publikum hatte schon lange den Wunsch geäußert, die Nit de l'Art zu verlängern. Deshalb haben wir dies bei der Versammlung von Art Palma vorgeschlagen", erklärte Frederic Pinya, Direktor des CCC Pelaires, einen Grund der Neuerung. Zudem wollte man den Sammlern entgegenkommen, die sich bei den vergangenen Kunstnächten im Gedränge der Menschenmassen nicht mehr wohlgefühlt hätten.

Dieses Gedränge beginnt heuer am Samstag, 19. September, ab 19 Uhr. Erstmals wird die Stadtverwaltung von Palma den Verkehr in der Altstadt sperren. Außerdem wird die Galerie ABBA Art eine Performance auf der Plaça de la Porta de Santa Catalina veranstalten.

Insgesamt öffnen in Palma 17 Galerien ihre Türen, außerdem acht öffentliche Museen und Kunstzentren, weitere Kunstbetriebe, Künstlerkollektive und Geschäfte nicht eingerechnet, die sich schon des Längeren in die Nit de l'Art einklinken.

"Die Ausstellungen in diesem Jahr sind sehr vielfältig. Sie bieten einen sehr kompletten Überblick über die derzeitige Kunstszene", sagt Montserrat Torras über das offizielle Angebot der diesjährige Nit de l'Art. Gezeigt würden Werke von jungen bis gestandenen und bekannten Künstlern, von regionalen wie auch nationalen und internationalen Kunstschaffenden.

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Die 47-jährige Katalanin hat an der Universität von Barcelona Kunst studiert und ist seit mehr als zwei Jahrzehnten im Kulturbetrieb auf Mallorca tätig. Im Vorjahr hatte sie einen Pilotdurchlauf ihres Unternehmens Introart unternommen, das sie nun offiziell starten will. Auf diese Weise kommen normalsterbliche Kunstinteressierte am Samstag von 12 bis 13.30 Uhr ebenfalls in den Genuss einer geführten Vorabbesichtigung mehrerer Galerien - sofern sie des Katalanischen und Spanischen mächtig sind. Bis 17. Oktober stehen weitere Führungen auf dem Programm. Sie finden jede Woche von Dienstag- bis Samstagvormittag, freitags auch am Nachmittag statt. Dienstag- und Donnerstagmittag werden sie auf Englisch abgehalten, nach Vereinbarung zudem auf Deutsch. Angeboten werden zwei unterschiedliche Routen mit vier, beziehungsweise fünf Galerien. Die Führungen macht die Kunsthistorikerin Virginia Gili, die auch die Führung des Fachpublikums am Tag vor der Kunstnacht übernehmen wird.

DIE NIT DE L’ART 2015

Donnerstag, 17. September
19 Uhr: Runder Tisch zum Thema Kunstsammeln. Öffentliche Veranstaltung im CCC Pelaires, Carrer Verí 3, Palma

Freitag, 18. September
Galerienführung für geladenes Fachpublikum

Samstag, 19. September
19 Uhr: Kunstnacht

Samstag, 19. September, bis Samstag 17. Oktober
Galerienführung; Kosten: 12 Euro; Termine: www.introart.es

(aus MM 37/2015)