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Mit einer Operngala beginnt am Samstag, 10. Oktober, im Teatre Principal in Palma das Festival Música Mallorca. Diese internationale Konzertreihe geht heuer ins 13. Jahr.

Neben zahlreichen Gesangssolisten sowie dem Erwachsenen- und Jugendchor des Theaters werden die Augsburger Philharmoniker an diesem Abend den Ton angeben. In diesem Jahr begeht es sein 150. Jubiläum: 1865 wurde es als "Städtisches Orchester" für den Spielbetrieb des Augsburger Theaters gegründet und gibt seit 1910 auch Sinfoniekonzerte.

In Palma präsentieren sich die Philharmoniker mit ihrem neuen Generalmusikdirektor Domonkos Héja. Zuvor Kapellmeister an der Oper Chemnitz und Generalmusikdirektor an der Ungarischen Staatsoper Budapest, hat er als neuer Orchester- und Opernchef in Augsburg gerade erst sein Debüt gegeben - mit der Premiere der Zemlinsky-Oper "Der König Kandaules".

Die Augsburger Philharmoniker bezeichnet der 1974 in Budapest geborene Héja als "sehr gutes Orchester" und fügt vorsichtshalber hinzu: "Das sage ich nicht, weil ich sein Chefdirigent bin." Die Einzelgruppen seien sehr gut und klängen auch als Klangkörper vorzüglich, die Musiker seien äußerst diszipliniert, offen und reagierten in jedem Moment flexibel.

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Gute Voraussetzungen also für eine Operngala. Denn die Musiker müssen sich auf ein vielfältiges Programm einstellen: von Arien, Duetten, Quartetten und Ouvertüren von Komponisten wie Verdi, Gounod, Donizetti und Puccini bis zu Fragmenten aus der Bizet-Oper "Carmen". Zudem hat es das Orchester mit vielen und ganz unterschiedlichen Solisten zu tun. "Bei solchen Konzerten ist es wichtig, dass sich die Sänger wohl fühlen", sagt Héja und erklärt, was dies für das Orchester bedeutet: "Es muss sehr gut aufpassen, sehr aufmerksam sein und einfühlsam begleiten."

Dabei kommt auch dem Dirigenten eine wichtige Rolle zu, der im Falle Héjas über detailliertes Instrumentenkenntnisse verfügt. Weil er schon früh Dirigent werden wollte, ließen ihn seine Eltern viele Instrumente lernen: Trompete, Violine und Bratsche in der Musikschule, Schlagzeug und Klavier am Konservatorium. Und schließlich studierte er an der renommierten Franz-Liszt-Akademie Schlagzeug und Dirigieren, assistierte Dirigenten wie Heinz Holliger, Rudolf Barcshai, Ivan Fischer und Tamás Vasáry.

Wie wichtig es dem Dirigenten Héja ist, an unterschiedlichen Instrumenten eigene Erfahrungen gesammelt zu haben, klingt auch hervor, wenn er sagt: "Es tut mir leid, dass ich kein Holzblasinstrument gelernt habe. Aber wenn man Trompete gelernt hat, versteht man schon ein bisschen, wie bei Holzbläsern der Ton angespielt werden muss."

Auch seine Ausbildung als Schlagzeuger schätzt er sehr: "Es macht viel Spaß, sich in Fachbegriffen über diese Instrumente unterhalten zu können."