Mit seinen Werken reflektiert Carlos Martínez den in der Routine und in der Mühsal gefangenen Menschen.

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An Ramon Llull kommt auch die Fira del Fang auf Mallorca nicht vorbei. Aus Anlass seines Todes vor vermutlich 700 Jahren ist sie heuer dem mittelalterlichen Mystiker und Gelehrten gewidmet.

Sichtbares Zeichen davon ist eine Ausstellung im Messezelt. Gezeigt werden Repliken von Amphoren und Vasen aus Ton, wie sie im 13. und 14. Jahrhundert genutzt wurden. Drapiert sind sie auf einem Llaüt genannten traditionellen Holzboot.

Auch Nachbildungen von Keramikgeschirr aus Llulls Zeiten kann man dort sehen. Wie die Amphoren und Vasen wurden sie von Schülern der Keramikschule von Marratxí hergestellt.

Nur ein paar Meter weiter ist der Sprung in die Gegenwart vollzogen. Alle zwei Jahre findet die "Biennal Internacional de Ceràmica de Marratxí" statt. Bereits vor einigen Jahren wurde sie mit der Fira del Fang zusammengelegt. Der Großteil der Exponate, Gefäße in vielen Formen und Gestalten, sind im Escorxador an der Straße von Sa Cabaneta nach Pòrtol zu sehen. Die künstlerischen Arbeiten der Preisträger aus Spanien und der Schweiz werden dagegen im Messezelt ausgestellt.

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Kunstwerke hat auch der diesjährige Preisträger des Premi Benet Mas geschaffen. Die Arbeiten von Carlos Martínez aus Elda in der Provinz Alicante sind ebenfalls im Messezelt ausgestellt. Menschliche Körperteile, gefangen in Stein oder im Kampf mit ihm sind das Motiv des Künstlers.

Der Alltag, so Martínez, sei oft mühselig. Seine Absicht sei es deshalb, mit seiner Kunst zu reflektieren, dass die Last und Routine des Alltags einen fließenden Ablauf der Dinge verhindere, mithin auch die innere Erfüllung und einen entspannten Geist, die Voraussetzung für eine Selbstverwirklichung als kreatives Wesen.

Die in Stein eingesperrten Figuren lassen sich durchaus als Metapher begreifen: Als Bild für den Menschen, der sich von seinem wahren Wesen entfernt hat und von dem Bewusstsein, mehr als nur Materie zu sein.

(Aus MM 11/2016)