"Anblick des Hafens von Palma" hat Joan Mestre i Bosch dieses Gemälde von 1848 genannt. | R.C

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Die bange Frage war schon des Öfteren zu hören: Was passiert mit den Kunstsammlungen der balearischen Sparkasse Sa Nostra, nachdem sie in der Bank BMN aufgegangen ist? Die Befürchtung: Die neue Bank könnte sie außer Landes schaffen und verkaufen.

Dem hat jetzt der Inselrat von Mallorca einen Riegel vorgeschoben. Der Ausschuss für Denkmalschutz hat einstimmig beschlossen, ein Verfahren einzuleiten, mit dem zwei bedeutende Sammlungen zum Kulturgut erklärt werden sollen.

Geschützt werden soll zum einen eine Gemäldesammlung mit bis zu 130 Bildern aus dem 16. bis 20. Jahrhundert. Darunter befinden sich Arbeiten von Juan de Juanes, Joan Mestre i Bosch, Ricard Anckermann und Santiago Rusiñol.

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Zum anderen betrifft dies eine Sammlung von 484 historisch bedeutenden Münzen, die unter Denkmalschutz gestellt werden. Damit dies möglich ist, bedarf es nun eines Gutachtens der Universität der Balearen. Sollte das Gutachten für Gemälde und Münzen positiv ausfallen, wird die Erklärung zum Kulturgut im Landesanzeiger veröffentlicht. Danach könnten die derzeitigen Besitzer, die BMV und die von ihr abgekoppelte Stiftung Caixa de Balears noch Einspruch erheben.

Das ganze Verfahren werde höchstens ein Jahr dauern, erklärte die Leiterin der Denkmalschutzbehörde im Inselrat, Kika Coll. Bereits mit der Einleitung des Verfahrens stehen die Kulturgüter unter Schutz. Wie Coll weiter erklärte, könnten die Gemälde und Münzen zwar von der Insel weggebracht werden. Beide Sammlungen dürften jedoch weder Spanien verlassen noch dürften sie aufgelöst werden. Sollte der Verkauf einzelner Werke genehmigt werden, hätte der Inselrat ein Vorkaufsrecht.

(aus MM 53/2016)