„Le muse inquietanti” (Die beunruhigenden Musen)” steht für die metaphysische Phase Giorgio de Chiricos. | Veranstalter

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Das Caixa Forum in Palma widmet eine Retrospektive dem Werk von Giorgio de Chirico, dem Meister der metaphysischen Malerei

Einsame Gebäude und stille Plätze, vermenschlichte Schaufensterpuppen, mythologische Figuren, Stillleben, Objekte in Landschaften, die aus ihrem Kontext genommen sind: Mit ihnen erzeugte der italienische Künstler Giorgio de Chirico (1888-1978) eine Atmosphäre der Spannung.

Das Caixa Forum in Palma zeigt bis 11. November die Retrospektive „Sueño o realidad. El mundo de Giorgio Chirico” (Traum oder Wirklichkeit. Die Welt von Giorgio Chirico), die ein Licht wirft auf die Entwicklung des künstlerischen Schaffens des großen Meisters der metaphysischen Malerei. Diese Stilrichtung gilt als eine der wichtigsten Vorläuferinnen des Surrealismus.

In diesem Schaffen hat De Chirico verschiedene Phasen durchlaufen. Die erste ist die metaphysischen Periode in den 1910er Jahren. Für die Arbeiten, die damals entstanden, ist der Künstler am bekanntesten. In seinen rätselhaften Plätzen der Renaissance-Architektur spiegelt sich seine persönliche Transformation der klassischen Kunst wider. Über seine bildnerischen Themen der 1920er und 1930er Jahre und die technischen Erforschung der Malerei der großen Meister in den 1940er Jahren reicht der Bogen bis zu seiner neometaphysischen Periode zwischen 1968 und 1976.

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Die Ausstellung deckt mithin die wichtigsten Schaffensphasen De Chiricos ab und zeigt die kontinuierliche Erforschung der künstlerischen Idee, die durch eine ständige Suche auf der malerischen und symbolischen Ebene gekennzeichnet ist. Sie enthält zudem die wenigen Skulpturen des Künstlers ab 1940 in Terrakotta und Bronze, die später in limitierter Auflage zwischen 1968 und 1970 hergestellt wurden.

Über seine Plastiken sagte De Chirico: „Eine Skulptur muss weich und warm sein; als solche hat sie nicht nur die ganze Weichheit des Bildes, sondern auch seine ganze Farbigkeit. Eine schöne Skulptur ist immer bildhaft.“

Im Werk De Chiricos ist das Narrative ein grundlegendes Element. Die Welten, die De Chirico in seiner Kunst erzählt, sind glaubwürdige Welten, Welten, in denen er selbst die Rolle eines verborgenen Orakels spielt, das sein Geheimnis verbirgt und es zugleich mit allen Mitteln offenbart.

Das Caixa Form an der Plaça Weyler 3 in Palma ist montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 14 Uhr. Der Eintritt zur Ausstellung beträgt 4 Euro, für Kunden von der Caixabank ist er kostenlos.

(aus MM 28/2018)